Berbisdorf: 1000 € Belohnung, um gefährliche Sachbeschädigung zu stoppen

Bereits drei Anschläge wurden auf die Koppel der Reitanlage „Am Schlosspark“ verübt. Mittlerweile ist der Schaden so hoch, dass der Weiterbetrieb in Frage gestellt ist.

Bernd Vogel mit „seinen“ Zilleschülern. Foto: Zilleschule

Bernd Vogel mit „seinen“ Zilleschülern auf der Reitanlage. Foto: Zilleschule

„Die Kosten belaufen sich inzwischen auf 4800 Euro,“ sagt ein ziemlich aufgewühlter Bernd Vogel, „wir können den Schaden nicht ständig ersetzen. Leider hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ergebnislos eingestellt. Da wir die Verantwortung für die Sicherheit von Mensch und Tier haben, bleibt uns am Ende nur, den Betrieb einzustellen.“

50 Pensions- und Schulpferde stehen in der Reitanlage. Besonders Leid täte es Bernd Vogel, wenn künftig die 15, 16 Schüler der Heinrich-Zille-Oberschule, die jede Woche hier zum Schulsportreiten kommen, diese Möglichkeit nicht mehr hätten. Es war ein großer Aufwand, diese Möglichkeit überhaupt zu schaffen.

Was konkret ist vorgefallen?

Vom 12. Auf den 13. Oktober und vom 7 auf den 8. Dezember vorigen Jahres sowie vom 25. auf den 26. Januar dieses Jahres wurden unter Strom stehende Weidezäune von einer oder mehreren unbekannten Personen durchschnitten. Die Pferde gelangten unkontrolliert ins Freie, konnten aber zum Glück wieder unter Kontrolle gebracht werden. Ein Pferd befindet sich in tierärztlicher Behandlung, als nach dem letzten Ausbruch eine Verletzung festgestellt wurde. „Leider lässt sich ein Zusammenhang mit dem Ausbruch nicht sicher beweisen,“ so Bernd Vogel. Abgesehen von dem Leid des Tieres kommen die hier entstehenden Kosten noch oben drauf. 

„Wenn die Pferde auf die Hauptstraße laufen, kann noch mehr passieren, ich möchte nicht, dass jemand dann im Sarg weggeholt wird,“ so der Pferdewirt weiter. „Nebenan sind die Koppeln von Axel Gürntke. Wenn Kaltblüter und Warmblüter zusammentreffen, dann gibt es Rangkämpfe, auch das kann übel ausgehen.“

Der Strom des Zaunes ist zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlich. Er schützt Mensch und Tier. Für die Tiere bedeutet er außerdem Bewegungsfreiheit in Sicherheit. Die Tiere werden nach bester tierpflegerischer Praxis gehalten und versorgt. Wenn der Täter das Tierwohl im Sinn hatte, also sie einfach frei lassen wollte, geht das ziemlich nach hinten los.

Bernd Vogel und sein Team haben nun eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Feststellung des Täters führen.

Krähenfüße waren in kriegerishen Auseinandersetzungen "defensive" Mittel, die ausgestreut wurden, um feindliche Kavaleriepferde "kampfunfähig" zu machen, wie es in der euphemistischen Militärsprache heißt. Pferde werden dadurch schwer verletzt (mehr dazu: klick ins Bild!)  Ein solcher "Krähenfuß" hat vor wenigen Tagen "nur" den Reifen des Autos eines Besuchers zerstört. Er hätte sich auch selbst verletzen können, denn der Dorn durchdringt auch Schuhsohlen. Da man Reifen in der Regel im Satz kaufen muss, könnte der Schaden sich auf ca. 400 € belaufen. Vom finanziellen Schaden abgesehen: falls die vorsätzliche Verletzung eines Pferdes das Ziel des Anschlags war, muss man sich fragen: Wer kann so skrupellos sein?