Ja, vielleicht ist es so herum besser. In den letzten Spielen hatten unsere Handballerinnen oft gut oder sogar sehr gut begonnen und dann aber stark nachgelassen. Einzige Ausnahme war bisher der Heimsieg gegen die II. der Dresdner Studentinnen am 11.11. Zuletzt zum Rückrundenauftakt zu Hause gegen Gröditz nach einem passablen 10:10 Halbzeitstand das leider bisher typische. Mit 19:28 gab es eine derbe Klatsche. So konnten die Mädels trotz guter Leistung in der Anfangsphase meist nichts Zählbares auf ihr Konto bringen. Diesmal also umgekehrt. Die Abwehr begann wackelig und „dank“ zweier unnötiger 7-Meter lag man in der 9. Minute gegen die Radebeulerinnen bereits mit zwei Toren hinten (4:6). Also: schwacher Start und es konnte nur besser werden. Spielertrainerin Manuela Kusnierz nahm die erste Auszeit und ermahnte ihre Mitspielerinnen, in der Abwehr konzentrierter zu sein und vorn nicht zu überhasten und die Chancen besser auszuspielen.
Das zeigte Wirkung. Luisa Görne und Janine Treffs stellten innerhalb der 11. Minute den Ausgleich her und in der 14. schoss Christin Schulz die Zillestädterinnen erstmals in Führung (7:6). In der 19. Minute konnten die Girls vom Elbestrand zwar noch einmal ausgleichen, doch noch in derselben Minute stellte Leonie Hunka die Radeburger Führung wieder her, die – und das war der wesentliche Unterschied zu den bisherigen Spielen – nun auch gehalten und noch ausgebaut wurde.
Die Auszeit, die sich nun auch Radebeul erbat, blieb ohne Effekt. Mit einer komfortablen 14:10 – Führung ging es an die Pausengetränke. Nun galt es, das Niveau auch mal bis zum Schluss zu halten. Entsprechend sensibilisiert und diesmal auch konditionell fitter wirkend ging es in die zweite Runde. So wurde der Vorsprung von drei, vier Toren bis zur 43. Minute konstant gehalten (19:15).
Die Gäste erbaten erneut eine Auszeit, sicher um einen Plan zu machen, das Blatt noch einmal zu wenden. Doch die Radeburgerinnen hatten diesmal keine Angst vor der eigenen Courage. Innerhalb einer Minute erhöhte Christin Schulz mit zwei von den Zuschauern in der gut besetzten Paul-Tiedemann-Halle umjubelten Treffern auf 21:15.
Die nachlassende Konzentration auf beiden Seiten führte zu drei 7-Metern innerhalb einer Minute – zwei für die Gäste, einen für das Heimteam. Laura Strauß erledigte ihre Aufgabe vom Punkt sicher. Mit insgesamt 1:5 7-Metern zugunsten der Gäste erweist sich die Arbeit in der Abwehr als Baustelle, an der gearbeitet werden muss. Eine weitere Aufgabe dürfte das Konterspiel sein. Wenn die Torhüterin schon gegnerische Schüsse abwehrt und dann mit einem weiten Wurf einen Konter einleitet, dann muss die Aufgabe der Angreiferin, den Ball „blind“ zu fangen und schnell zu kontrollieren, besser erledigt werden.
Positiv ist aber, dass der Vorsprung trotzdem weiter ausgebaut wurde. Mit dem Treffer von Janine Treffs in der 57. Minute zum 27:20 war das Spiel im Grunde entschieden. Die Zuschauer sprangen von den Sitzen auf und klatschten rhythmisch. Nach der Schlusssirene (28:22-Endstand) tanzten die Tiedemann-Erbinnen im Kreis: „Heimsieg! Heimsieg!“.
Durch Ehrgeiz, Kampfgeist, Teamgeist und einem kühlen Kopf konnten die Radeburger Frauen die zwei Punkte auf ihr Konto schreiben. Endlich wieder Heimsieg! Die Frauen bedanken sich bei den zahlreichen Fans und die super Unterstützung durch die fleißigen Trommler!
Für Radeburg spielten: Kusnierz, Rosenkranz, Domke (2),Strauß(2/1), Seifert(3), Treffs(8), Görne(2), Zeidler(1), Schulz(6), Wichmann, Hunka(1), Fleischer, Meyer(3), Dittmann