Gute Frage: was tun gegen jugendliche Zerstörungswut?

Fast täglich muss der Bauhof massive Verunreinigungen oder schwere Beschädigungen an Parkbänken oder Spielplätzen feststellen und beseitigen. Offenbar wird von den Verursachern viel Energie für die Zerstörung aufgewendet. Sowohl die Beseitigung des Vandalismus als auch die Neuschaffung von Erholungsmöglichkeiten kosten Geld, das nicht in unbegrenztem Maße zur Verfügung steht. Was also tun?

Zerstörungen und Beschädigungen "an der Waage"

Beschädigte Wahlplakate an der Großenhainer Straße

Jugendliche neigen zu Aktivismus. Sie haben mehr Zeit und Energie als Erwachsene. Das ist gut, wenn sie sich damit sinnvoll einbringen – zum Beispiel in Vereinen, bei sozialen Projekten aber auch bei Protesten, die zu einer Gesellschaft führen sollen, die besser ihren Vorstellungen entspricht. Jugendlicher Aktivismus ist wichtig. Jugendliche bringen neue, frische Perspektiven ein, können damit Druck auf Entscheidungsträger ausüben und Veränderungen herbeiführen. Manchmal schießen sie dabei aber übers Ziel hinaus.

Nicht nur in Radeburg ist zu beobachten: Plakate von Parteien oder Personen, die sich zu einer demokratischen Wahl stellen, werden abgerissen oder verunstaltet und mit „Denkschriften“ versehen. Ein Plakat wurde dem Vernehmen nach in Radeburg an der Großenhainer Straße sogar angezündet. Einfach seine Stimme auf demokratischem Weg abzugeben, das reicht dann wohl nicht. Hier ist es nicht ganz klar, ob es immer Jugendliche sind – geistig reife Menschen sind es jedenfalls nicht.

Der fehlgeleitete Aktivismus beginnt bei unterschwelliger Sachbeschädigung, indem man die Energie für seinen Lieblingsverein oder für eine Idee, die man teilt, durch das Ankleben von Aufklebern an Schildern, Laternen oder anderen geeigneten Flächen verwendet. Besonders ärgerlich wird es dann, wenn dadurch die Schilder nicht mehr ihrer eigentlichen Informationsfunktion gerecht werden können. Dies betraf kürzlich eine Hochwasserschutzanlage, aber auch z.B. Wanderwegweiser für touristische Besucher. Diese wurden mit „Dynamoband“ eingewickelt. Wegewart Stefan Wellner hat die Schäden an den Wanderwegweisern inzwischen beseitigt.

Manche Jugendliche kleben sich auch gleich selbst an. Dahinter steckt immerhin eine – wenn auch fragwürdige – Idee. Ähnliches gilt für die jüngsten Fassadenschmierereien. Manchmal ist aber noch nicht einmal eine Idee zu erkennen. Was bewegt jemanden dazu, Papierkörbe abzutreten, die Beleuchtung im Stadtpark zu zerstören, Geräte auf dem Spielplatz zu demolieren, Spielplätze zu vermüllen und Parkbänke unbenutzbar zu machen? Was führt zu solcher Zerstörungswut?

Bürgermeisterin Michaela Ritter fragt an die betreffenden Jugendlichen gerichtet: „Die Bank an der ehemaligen Waage in Radeburg wurde auf Wunsch von Senioren aufgestellt. Dieser Platz wird  auch von Jugendgruppen fast jeden Abend genutzt, was ja grundsätzlich zu begrüßen ist. Aber warum müssen die Bank beschmiert, die Glasflaschen zerstört und unendlich viele Kippen auf den Boden geworfen werden? Ist das eure Vorstellung einer chill-out area? Das gleiche auf dem wirklich schönen Spielplatz in Volkersdorf. Auf der anderen Seite wird immer wieder gefordert, mehr Ruhezonen oder Spielplätze zu schaffen. Wie bringen wir das zusammen? Wie wollen wir in unseren Orten leben? Warum zerstört ihr das, was euch nützen soll?“

RAZ hat mangels konkreter Ansprechpartner mal Chat GPT („Gemini“) die Frage gestellt, warum viel Jugendliche sich sinnvoll engagieren, manche Jugendliche sich aber so zerstörerisch verhalten. Hier die ausführliche Antwort:

Das ist eine gute Frage. Es stimmt, dass viele Jugendliche sich engagieren, es gibt jedoch auch Fälle, in denen Jugendliche gewalttätig werden und Sachbeschädigungen begehen. Warum passiert das?

  • Frustration und Wut: Manchmal fühlen sich Jugendliche so frustriert und wütend über Ungerechtigkeiten, dass sie nicht mehr wissen, wie sie ihre Gefühle anders ausdrücken sollen.
  • Mangel an Alternativen: Wenn Jugendliche das Gefühl haben, dass sie nicht gehört werden oder keine Möglichkeit haben, etwas zu verändern, können sie zu extremen Mitteln greifen.
  • Gruppendynamik: In einer Gruppe können Jugendliche sich manchmal zu Handlungen hinreißen lassen, die sie alleine nicht tun würden.
  • Medien und Vorbilder: Gewalt und Zerstörung können in den Medien romantisiert werden, und manche Jugendliche orientieren sich an solchen Vorbildern.
  • Aufmerksamkeit: Manchmal suchen Jugendliche durch solche Aktionen Aufmerksamkeit und wollen zeigen, dass sie wichtig sind.

Es ist wichtig zu betonen, dass solche Handlungen nicht gerechtfertigt sind. Gewalt und Zerstörung lösen keine Probleme und schaden oft mehr als sie nutzen.

Was kann man dagegen tun?

  • Dialoge fördern: Es ist wichtig, dass Jugendliche die Möglichkeit haben, ihre Anliegen friedlich zu äußern und gehört zu werden.
  • Alternativen anbieten: Organisationen und Schulen sollten Jugendliche unterstützen, sich auf konstruktive Weise zu engagieren.
  • Prävention: Es ist wichtig, Gewalt und Extremismus frühzeitig zu erkennen und entgegenzuwirken.
  • Medienkompetenz fördern: Jugendliche sollten lernen, kritisch mit Medien umzugehen und sich nicht von gewalttätigen Inhalten beeinflussen zu lassen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die meisten Jugendlichen, die sich engagieren, tun dies auf friedliche und konstruktive Weise. Diejenigen, die zu Gewalt greifen, tun dies oft aus Frustration, Wut oder weil sie keine anderen Möglichkeiten sehen. Es ist wichtig, die Ursachen für solche Handlungen zu verstehen und Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.“ Ende des Zitats.