„Das ist hier wie eine zweite Sportzentrum-Olympiade,“ freut sich TSV-Chef Uwe Peukert am Sonntagvormittag, 11. August. Höhepunkt des Wochenendes im Sportzentrum Radeburg war sicher das Lokalderby zur Eröffnung der Kreisliga-Saison 2024/25, das 450 Zuschauer gesehen haben, darunter ca. 250 Fans der Spielgemeinschaft Großdittmannsdorf / Berbisdorf 2.
Von Großdittmannsdorf startete sogar ein Fanmarsch in Richtung Friedrich-Ludwig-Jahn-Kampfbahn. Ca. 20 Edelfans marschierten mit grünen Pyrofakeln ein.
Vor dem Spiel wurde durch den urlaubsvertretenden 2. Stellvertreter der Bürgermeisterin, Michael Schöne, die Auslosung der Pokalspiele vorgenommen. Er ließ es sich dann auch nicht nehmen, die Schiedsrichter und die beiden „Heimmannschaften“ persönlich zu begrüßen und Erfolg zu wünschen.
Das Spiel selbst begann ausgeglichen, mit gegenseitigem Abtasten. Schon in der Frühphase hätte die TSV die Weichen auf Sieg stellen können, als Marcel Weber sich auf dem linken Flügel sehenswert durchsetzte und ins Zentrum flankte. Der Linienrichter riss hier bereits die Fahne hoch, von Schiedsrichter Uwe Reichelt zunächst unbemerkt. Der erste abgewehrte Ball flog auf Bastian Eckart zu, der ohne den Ball zu stoppen volley einnetzte. Die vorherige Abseitssituation war zumindest umstritten. Fachkundiges, sich als neutral bezeichnendes Publikum war jedenfalls geteilter Meinung und auch aus Videomaterial ist die Situation nicht eindeutig zu klären. Bis zur 34. Minute rannten die offensiver eingestellten Radeburger immer wieder ins Abseits. Spielbeobachter Marek Hoyer: „Zumindest waren die anderen Abseitsentscheidungen des Linienrichters eindeutig.“ Dittsdorfs Stärke war in der Kreisklasse bereits vor allem die Abwehr. Keine Mannschaft fing so wenige Tore wie Grün-Weiß. Allerdings waren sie in der Offensive auch nur das sechstbeste Team.
Verteidiger Paul Bürger prallte als letzter Mann in der 34. Minute unmittelbar vor dem 16er mit Marcel Weber zusammen, der ansonsten durch gewesen wäre. Nach kurzer Rücksprache mit dem Linienrichter zeigt der Schiri dafür Rot. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung, die den Dittsdorfer Abwehrriegel nachhaltig schwächte.
Den anschließenden präzise getretenen „unhaltbaren“ Freistoß ins (aus Torwartsicht) linke obere Eck parierte Keeper Alex Adam grandios.
Es dauerte bis zur 45. Minute als kurz vor dem erwarteten Pausenpfiff Tommy Klotsche zuschlug. Er nutzte einen Fehler von Daniel Kurzreuther und überwand mit einem satten Schuss Keeper Adam.
Nach der Pause passiert erst einmal nicht viel. Die TSV kann mit ihrer numerischen und spielerischen Überlegenheit nicht viel anfangen.
In der 60. Minute wird Christopher Klotsche eingewechselt, um das zähe Radeburger Spiel zu beleben. Doch zunächst waren wieder Standardqualitäten gefragt. Freistoß: Wieder legte sich Justus Rößner den Ball zurecht. Diesmal zirkelt er den Ball um die Mauer und erwischt Alex Adam auf dem falschen Fuß. 65. Minute. 2:0. Angesichts des harmlosen Dittsdorfer Angriffs die Vorentscheidung.
Tatsächlich war es dann Christopher Klotsche, der einen eigentlich verunglückten Eckstoß zum 3:0 verwertete. An Freund und Feind vorbei klatschte das Runde erst an den Pfosten und dann in das Eckige.
In der Nachspielzeit stellt Justus Rößner den 4:0 Endstand her. Diesmal blieb in abseitsverdächtiger Situation die Fahne unten, was wohl Thomas Gräbner im Trikot der Grün-Weißen erregte, so dass für ihn noch eine Gelbe folgte. Schiri Reichelt ließ noch einmal anstoßen, pfiff aber im nächsten Moment die Party ab.
Die Fans beider Lager feierten am Ende ihre Mannschaften, die für einen unterhaltsamen Nachmittag gesorgt hatten. Die Fangruppen verhielten sich absolut sportlich – so wie es sein muss. Zum Video nach unten scrollen!
Am Sonnabend, dem 18. August fährt die TSV zum Spiel gegen Glaubitz und Dittsdorf hat spielfrei, weil der Coswiger FV seine Mannschaft zurückgezogen hat. Deshalb ist das erste Dittsdorfer Spiel in der Hasenheide erst am Sonntag, dem 1. September, 14 Uhr. Radeburg hat am Sonntag, dem 25. August, 14 Uhr gleich sein nächstes Lokalderby - gegen Kreisoberliga-Absteiger Kalkreuth.