Bereits in der Anfangsphase rieben sich die über 100 Berbisdorfer Schlachtenbummler verwundert die Augen. Tauscha war noch im April mit einem 1:1 vom Platz gegangen. Damals standen sich zwei absolut gleichwertige Gegner gegenüber – und so ging es zunächst auch diesmal los. Beide Mannschaften spielten unpräzise . Die Frage war: fallen hier überhaupt Tore. Doch es sollte anders kommen. In der 32. Minute nach einer Ecke von Tauscha, von Alexander Voigt getreten und Paul Hoyer vollendet per Kopf – das 0:1 für die Gäste. Berbisdorf jetzt wach versucht sofort den Ausgleich. Schramm und Hofmann vergeben aber ihre Chancen. Tauscha ist effektiver. Praktisch mit dem nächsten Tauschaer Konter landet der Ball bei Nick Hoffmann am 16er, der flankt den Ball an den langen Pfosten und David Henkel konnte zum 2:0 vollenden. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte der nächste Berbisdorfer Angriff. Marc Kästner lässt Nick Hoffmann und Lucas Schütt alt aussehen und vollstreckt zum Anschlusstreffer. Schiri Franz Schneider lässt noch mal anstoßen. Eine von vielen merkwürdigen Entscheidungen des Mannes mit der Pfeife an diesem Nachmittag. Berbisdorfs Abwehr gedanklich schon bei den Pausengetränken lässt sich von Igor Palamarchuk düppieren. 1:3. Die Berbisdorfer Fans sind entsetzt wegen dieser fahrlässigen Spielweise. Mit hängenden Köpfen gehen die Spieler in die Pause.
Kommt jetzt „bergab“ auf die Fans spielend noch die Wende? Denkste. Tauscha direkt mit dem ersten Angriff mit einem Hammerschuss von Nick Hoffmann, der sich auf der linken Seite durchgekämpft hatte und den Ball über Keeper Patrick Javurek zum 1:4 ins Lattenkreuz nagelte. Das Spiel war entschieden. Das für ein Derby unwürdige Verhalten der Tauschaer Bank ist noch eine Erwähnung wert. Bereits in der ersten Halbzeit fiel Tauschas Trainer durch eine Unsportlichkeit auf, die vom Schiri weder geahndet noch ermahnt wurde. In der 57. Minute wird Jurij Zakarow von einem Tauschaer Spieler ohne Ball in der Nähe abgeräumt, indem er den Ellenbogen ausfährt. Geahndet wird auch das nicht. Die Bank der Gäste scheint es zu belustigen, dort wird gelacht und applaudiert. In der 78. Minute schlendert der ausgewechselte Alexander Voigt seelenruhig über das gesamte Spielfeld, statt auf kürzestem Weg zur Seitenlinie. Geahndet wird auch diese Unsportlichkeit nicht. In der 85. Minute sehen über hundert Augenpaare das Handspiel eines Tauschaer Akteurs. Tommy Gommlich macht aber den Fehler, den Pfiff nicht abzuwarten und nimmt den Ball in die Hand. Der Schiedsrichter wertet das Handspiel und gibt Freistoß für den LSV. Blitzschnell von Tom Bauer ausgeführt und auf Lennard Huhle gespielt schießt dieser erst an den Pfosten und im Nachschuss überwindet er den allein gelassenen Patrick Javurek zum 1:5 für Tauscha. Auf der Tauschaer Bank krümmt man sich vor Lachen. Es ist nicht ganz klar ob wegen der „Dummheit“, vor dem Pfiff schon den Ball in die Hand zu nehmen oder weil Berbisdorf noch immer über den „verkehrten Freistoß“ nachdachte. Zwei Minuten zuvor war Unglücksrabe Tommy Gommlich wegen einer vermeintlichen Abseitsposition um seine Chance gebracht worden. Dass Berbisdorf mit der Schiedsrichterleistung haderte ist nachvollziehbar.
Berbisdorf kann in seiner Druckphase bis zur 85. Minute seine vielen Chancen nicht in Tore umwandeln, so dass das Ergebnis nicht den Spielanteilen entspricht. Entscheidend war die Verwertung der Chancen. In der 87. Minute zeigte der BSV nochmal Kampfgeist und Georgij Zakarow verkürzte auf 2:5. Doch auch Tauscha war noch nicht fertig. Angetrieben durch Tauschas Keeper Veit Griebsch, der mit starken Paraden ebenso wie mit starken Sprüchen auffiel, holte sich der LSV einen Berbisdorfer Einwurf am LSV-16er. Lennard Huhle spielte den Ball auf Lucas Schütt, der alleine bis zum Strafraum von Berbisdorf durchging, um den Ball auf den mitgelaufenen Huhle zurückzulegen, der nur noch das Bein strecken musste für das 2:6. Hut ab! Ein perfekter Konter.
Die Berbisdorfer wünschten Patricius Lucchresi vom LSV im Liveticker gute Besserung, nach seiner Verletzung zum Ende des Spiels. So geht fairer Sportsgeist, den man künftig auch von der Tauschaer Bank erwarten kann. Veit Griebsch sah zum Abschluss noch Gelb wegen Meckerns. Ja, nicht jede Schiedsrichterentscheidung findet allgemeine Zustimmung, aber man muss sich auch immer klarmachen, dass auch sie nicht Bundesliga-Niveau haben müssen und können. Deshalb muss man letztlich auch vermeintliche oder tatsächliche Fehlentscheidungen akzeptieren, sonst hat man bald gar niemanden mehr, der sich den Job antut.
LSV Tauscha empfängt am Sonntag, dem 18.08. 15 Uhr TuS Weinböhla und Berbisdorf muss über die Elbe zum LSV Barnitz. Am 25. August ist dann Stahl Riesa 2. 14 Uhr im Waldparkstadion zu Gast.
Beitrag erstellt auf der Basis von Informationen von fussball.de, kicker.de und den sozialen Medien der Vereine.
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