RaBu! - Friedlich, fröhlich, närrisch wie immer.

Mit der Zeit nerven die immer gleichen unpassenden Fragen. Was wollt ihr? Hier ist alles voll normal! Erst fängt es ganz langsam an mit ein paar hundert Leuten, die am 11.11. dabei sind, wenn auf dem Marktplatz von Rabu die Narren die Macht übernehmen. Über 1000 schon, die die Prunksitzungen und die Reloaded Party erleben und die Unentwegten bleiben dran, Woche für Woche Hunderte bei den Saalveranstaltungen – und schließlich kommt die alljährliche Marktüberdachung mit ihren drei Veranstaltungen, bei denen sich Tausende dicht an dicht ins bunte Getümmel stürzen. Aber es ist und bleibt das Größte – der alljährliche Straßenumzug mit über 3000 Aktiven, der diesmal 10 Tausend (lt. BILD) bis 30 Tausend (lt. Polizei) Zuschauer nach Radeburg lockte.

Es ist eine wunderschöne Tradition, dass der aschgraue Winter durch die leuchtend bunte 5. Jahreszeit durchbrochen wird.

Diese voll inkorrekte Zeit prägt der Radeburger Carnevals Club mit dem Elferrat an der Spitze, mit der Narrenpolizei als 2. Macht, die sich von einer „Nachwuchstruppe” zu einer geilen Eliteeinheit entwickelt hat und unserem seit Jahren schon durchgenderisierten Militär – den entwaffnend röckchenschwingenden Garden. Sie zaubern Saison für Saison immer wieder neue spektakuläre Programmnummern aus Narrenkappe und Federhut, dass es nur so kracht!

Die Zelt-Parties

Wie baut sich nur immer wieder diese Stimmung auf ohne dass je ein Gähn-Moment eintritt, ein Kenn-ich-schon-Effekt?

Die Stimmung baut sich alljährlich über die Kleinsten auf. Wie die rosa Garde in ihren Stiefelchen über die Bühne tapst und versucht, es den Großen gleich zu tun, ist immer wieder so anrührend. Ja, zugegeben, dass sah alles schon mal perfekter aus, als in den Kindergärten noch den ganzen Tag lang Zeit zum Üben war – jetzt müssen sich die Knirpse erst zusammenfinden und können nur noch einmal in der Woche abends üben. Elisabeth Dietze, Ines und Julia Najokat haben einen schweren Job als Kindertrainer, aber machen das mit Hingabe. Unser Karneval bleibt was er ist, so lange uns der Nachwuchs nicht ausgeht.

Ja, da müssen wir aufpassen, denn der kleine Elferrat und die kleine Narrenpolizei mussten schon „aufgemädelt” werden, weil es an talentierten Jungs zu mangeln scheint.

Die Eltern sind aufgerufen, ihren Kindern die Chance zu eröffnen, hier mitzumachen. Es ist immer wieder schön zu sehen, was für einen Entwicklungsschub die kleinen Narren machen – vom ersten, schüchternen Schritt auf der Bühne am 11.11. hin zum selbstbewussten Auftritt im „Megazelt”.

Das „Megazelt” steht übrigens seit der 44. Saison. Das diesjährige war das 15. Mal. In der 40. Saison gab es schon mal ein kleineres. Demzufolge war es auch die 15. Mega-Party am Freitag vor Fastnacht. Unter jungen Leuten wird die Veranstaltung schon mal als „die geilste Mugge überhaupt” gehandelt und hat damit das bewährte „Remmidemmi” in der Wahrnehmung als DEN Vor-Umzugs-Höhepunkt abgelöst. Wie es auch sei – eines kann sich der RCC jedenfalls ans Revers heften lassen: „die Leute kommen wegen uns!” Das heißt: es ist nicht unwichtig, aber zweitrangig, welche Band angesagt wird. Es stört nicht einmal, wenn zum gefühlt hundertsten Mal Helene Fischer mit Asthma durch die Nacht fliegt und zum elfundneunzigstenmal der aktuelle Fetenhit immer lacht. Entscheidend ist wir sind da, wir sind närsch, wir sind eins!

Der RCC hat sich auf die unterschiedlichen Gegebenheiten bei Saalveranstaltungen und im Zelt inzwischen auch bestens eingestellt und liefert entsprechend unterschiedliche Programme. Die Akkustik, die im Zelt problematisch ist, macht Wortbeiträge unmöglich. Die Mädels haben es da noch am besten, sie haben sogar endlich mal Platz auf der Bühne und stürzen nicht über lange Zuschauerbeine.

Man muss da sogar resümieren, dass die kleinen, aber feinen Programmveranstaltungen ihren eigenen Wert behalten haben. Es lohnt sich, über die Saalveranstaltungen hier noch mal nachzulesen.

Ansonsten dominieren das Zelt klar die Tanzbeiträge. Nicht nur die Garde, sondern auch das Prinzenpaar, die „Ex-Prinzen” und die Narrenpolizei tanzen ihre Namen. Zweifel an der „Machbarkeit” eines „Männerstrips” wurden von der närrischen Damenwelt einfach weggekreischt. Das schwarze Theater kommt immer gut und sollte auch bleiben. Die Idee der NaPo-Tänzer, sich vom unbeachteten „Anonymus” wenigstens zur Super-Star-Kopie zu „mausern” war meines Erachtens der am besten zum Motto passende Ohne-Worte-Beitrag der Saison.

Yo – und die Beiträge der Gardemädels sind eh unbeschreiblich – von den kleinen Schülerinnen mit ihrem Drachenflug angefangen  über den Rock 'n Roll der Schülergarde bis zur Hardrock-Nummer der Großen... Nicht lesen - angucken! Die nächste Chance gibt’s am 11.11.

Als sich der Umzug schon dem Ende zuneigte,

ragte aber noch einmal eine Gruppe heraus, die schon einige Jahre nach dem Rezept vorgeht: das Beste zum Schluss!

Diesmal war die schon genannte Nummer 1 nicht zu toppen. Mit klarem Abstand nach vorn und hinten wurde die Micha-Mösch-Gruppe (Nr. 59) diesmal zweiter. Hoch verdient, denn die Äppel- und Ei-Version hatte gegenüber der ähnlichen Idee, die auf Platz 3 kam, zwei „Vorzüge”: durch die „KIM-Komponente” wurde eine echte Radeburger Traditionsmarke ins Spiel gebracht und die telefonierenden Eier waren als Ei-Fon leichter auszumachen als die rotierenden „Äppel-Logos” des Ottlinger-Lösche-Gespanns.

Alles in allem sollten Sieger und Platzierte mit dem Ergebnis leben können. Alle sind froh, dass es keine Zwischenfälle gab, alle entspannt fröhlich waren. Es hatte sich auch niemand, wie uns medial eingeredet wurde, Sorgen gemacht – jedenfalls nicht über das üblicherweise gebotene Maß hinaus. Alle freuen sich auf die nächste Saison. Sie ist die 60. Saison von RaBu - wieder einmal ein ganz besonderer Grund zu feiern!

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Impressionen vom Umzug

Aber danach ging es gleich Schlag auf Schlag.

Der Umzug trat in seine spannendste Phase, den nun folgten gleich mehrere Spitzenkandidaten:

In weiß und braun liefen die Kopien von „Kinder-Riegel” (Nr. 33) zu Hochform auf. Witzig gemacht und ganz klar etwas für weit weit vorn! Ganz knapp das Podium verpasst – aber richtig gut! Platz 4 am Ende.

Gleich darauf das Plagiate-Nähstübchen (Nr. 35) – Gabi Lißners Gruppe war wieder ein echter Hingucker. Vielleicht suchte man ein bisschen zu lange nach dem Ergebnis der Plagiat-Näherei. Dann wäre es noch ganz nach oben gegangen. So sprang ein fünfter Platz heraus.

Es war eines DER Themen beim Umzug: der Zusammenschluss der Gruppen von Conny Ottlinger und Uwe Lösche, den Dauerkontrahenten der letzten Jahre, die sich diesmal für „’n Äbbel und ‚n Ei-Pott” zusammen schmissen. Unter dem Motto „Wir schmieden gemeinsam den Komplott – wir sind das Ei (Gr. 37) und wir sind der Pott (Gr. 36)” plagiierten sie die Firma „Äbbel” und ihren „Ei-Pott”. Eine lustige Idee waren auch die rotierenden „Äppel” am Ende des Zuges.

Ganz witzig fand ich auch die Idee mit dem „Prinzen sucht Frau” der Tronicke-Gruppe aus Rödern. Die Nr. 39 hat die Aschenbrödel-Geschichte mal neu interpretiert: Der Prinz sitzt zu Hause mit dem Schuh und die Prinzessin amüsiert sich königlich auf dem Ball. Dahinter steckt, dass die Umzugsgruppe einen Junggesellinnen-Abschied feierte. Hochzeit soll am 3.9. sein – daher die Startnummer. Platz 22 wird da zur Nebensache.

Ein Hingucker waren wieder die Bärnsdorfer Alt-Jugendcluberer um Markus Nickich (Nr. 42). Die haben bei den Chinesen gleich ein Mehrfach-Plagiat aufgespürt. Sie klauten die Bob-WM und Stefan Raabs Wok-WM und verkauften das als eigene Erfindung. Ein rot-gelbes Spektakel mit rauchendem Drachenkopf, Budda, Fähnchen und natürlich gedopten Wok-Sportern. Ein respektabler 7. Platz sprang am Ende heraus. Die Wok-Aktivitäten waren leider von unten, aus Zuschauerhöhe, schlecht einzusehen, sonst wäre vielleicht sogar das Podium drin gewesen.

Aus Berbisdorf kam diesmal eine mutige Ritterschar, um die Urheberrechte am RABUnzel zu verteidigen. Der Freundeskreis um Schmied und Genscher (Nr. 44) ließ das Haar herunter und zeigte sein Können im mittelalterlichen Schreittanz. Das sah sehr fürnehm aus und gereichte zu Platz 17.

Außer der Wertung aber trotzdem erwähnenswert, weil allerorten gefragt wird nach „politisch Inkorrektem”: die Coswiger (Nr. 45) hatten einen Clown dabei, der mit sechs Armen für den „gebotenen Abstand”, den so genannten Reker-Meter sorgte. Der einzige erwähnenswert politische Beitrag.

Ein Plagiat vom Olymp schaffte es auf Platz 14. Der opulente Umzugswagen der Gruppe Merkwirth aus Ebersbach (Nr. 46) , konnte der Jury allen Ernstes einreden, der Ebersbacchus vom Olypus hätte Durstus.

Mit einer Kopie von Aladdins Wunderlampe schaffte es die Gruppe Steffen Gnauck (Nr. 47) aus Könisgbrück auf Platz 10.

VOLL VERSTÖRT (Nr. 49) war die Jury, als sie erfahren musste, dass echter Kaviar aus RaBu kommt. Dass man dazu auch Russenmarmelade sagt, habe ich aber erst durch den MDR-Moderator erfahren. Die kleine, aber feine Laufgruppe um Lothar Lucke und Gerd Schäfer fällt seit 10 Jahren immer wieder mit guten Ideen und einer handwerklich soliden Umsetzung auf. Platz 13 war das der Jury wert. In etwa auf dem gleichen Level wie Maik Hantke aus Freitelsdorf (Nr. 52) mit dem Zuckerhut, der originalen RaBu-Zucker präsentierte und dafür Platz 11 kassierte oder die Gruppe vom JCB um Reiko Lehmann aus Berbisdorf (Nr. 60), mit der Erkenntnis, alle Gemälde stammten in Wirklichkeit von unserem Pinselheinrich aus Radeburg. Alle drei hätten auch einen Top-Ten-Platz verdient und es ging verdammt knapp zu!

Der Umzugs-Sonntag

Die ganz Harten machen durch. Um drei Uhr endet das Remmidemmi, um Sechs beginnt das Sammeln für das Prinzenfrühstück, das um 7 Uhr beginnt und um 8:30 Uhr geht es es mit Tschingdarassabum durch die Kleinstadt, um alle Sünder zu wecken, denn ab 9 Uhr ist die Jagd der Narrenpolizei eröffnet und das Tribunal der Narren nimmt seine Arbeit auf. Auch diese kleine ehemalige „Randveranstaltung” ist längst zum „Zeltfüller” geworden. Was am Anfang eine Notlösung war, weil es keine ausreichend große Räumlichkeit gab und das Zelt ja nun mal da ist, hat sich zu einem gut besuchten Vor-Umzugs-Treffen gemausert.

Schade ist, dass die witzigen Einfälle der Narrenrichter kaum im Publikum vernehmbar sind und auch manche pointierte Antwort der Delinquenten untergeht.  Wegen der zwar hohen Lautstärke der Beschallungsanlage, aber einer geringen, beim Hörer ankommenden Frequenzbandbreite ist das ein schwer lösbares Problem.
So ist dem einen oder anderen Besucher des Narrengerichts vielleicht auch entgangen, dass die Närrische Justiz inzwischen eher dazu übergegangen ist, Sünder zu ehren statt zu bestrafen.

So bekam das „alte” Motorsport-Trio Thomas - Georg - Wolf einen Satz „RaBu”-Werkzeugkoffer, um nicht aus der Übung zu kommen. Peter Görne wurde mit einem Hebammen-Set ausgestattet, da er sich bereit erklärt hatte, der Kuh Lisa beizuspringen, falls die gerade während des Urlaubes von Bauer Kasi kalben sollte.

Das Kopierbüro Schmidt, hervorgegangen aus dem Hause des langjährigen Elferrats-Präsidenten Gerhard Ulbrich und mit dem kleinen Kinder-Narrenpolizisten Toni schon in 4. Generation beim närrischen Treiben dabei, durfte sich durch das Absingen der Firmenhymne in Szene setzen.

Hobby-Kellermeister Hans Naumann, der schon seit Jahren dem Narrengericht eine Weinprobe versprochen hat, wurde für sein Versäumnis mit einer eben solchen geehrt – nur dass die Narrenrichter Gläser und Wein selbst mitbrachten.

Radeburgs Bürgermeisterin Michaela Ritter wurde mit einer Weintraube, einer Vogelscheuche und einem Weihnachtsmann beschenkt – in Erinnerung an vergangene oder vom Vergehen bedrohte Feste (siehe Aschermittwochgespräch).

Die Bürgermeisterin vom „Öko-Dorf Ebersbach”, Margot Fehrmann, durfte sich über ein tragbares Windrad freuen, mit dem sie nun jederzeit feststellen kann, woher im Dorf der Wind weht.

Bei der anschließenden Gardetanzschau mischten sich Garden befreundeter Vereine unter die unsrigen und wurden in dem inzwischen gerammelt vollen Zelt frenetisch gefeiert.

Zur gleichen Zeit lief der Rathausempfang bei unserer Bürgermeisterin, zu dem Vertreter der großen Unternehmen unserer Stadt und wichtige Verbündete der Stadt beim Kampf um die Wiedererlangung des Rathausschlüssels geladen waren. Der Einladung waren unter anderem Landrat Arndt Steinbach und der Landtagsabgeordnete Sebastian Fischer gefolgt, aus dem wirtschaftlichen Umfeld Frau Richter von der Sparkasse Meißen, Dr. Arnold und Dr. Heine von der ENSO, die in der Stadt wichtige Investitionen plant, Herr Scheich von der Freiberger Brauerei, die der wichtigste Sponsor des Radeburger Karnevals ist und ohne den die Zeltparties undenkbar wären, Vertreter von Bauland und Lidl, sowie einige wichtige Sponsoren und Spender für die KiTa Großdittmannsdorf, für die Feuerwehren und den Weihnachtsmarkt - Autohaus Elitzsch, Trentzsch Werkzeugbau, Datenschutz Kramer und Haustechnik Herfurt.

Aber 14 Uhr endlich ging es los

mit dem Umzug – und dieser konnte sich sehen lassen! Der Umzugswagen des Prinzenpaares (Nr. 6) war der erste Hingucker, kommt aber traditionsgemäß nicht in die Wertung. Die Gruppe hatte den kompletten Markt als Plagiat zur Strecke gebracht! Auf die Nummer klicken! Die Links ermöglichen Ihnen, Bilder der Gruppe nochmal in Ruhe anzusehen.

Für Aufsehen sorgten die Wetterhexa Altusried (Nr.8) aus dem Allgäu, die wie schon einst die Knerblis von der Narrenzunft Berghaupten mit der bei der alemannischen Fasnet üblichen Hexenmasken auftreten. Sie schafften in dieser Saison 17 Umzüge! Leider gab es dafür von der Jury nur den 21. Platz, weil naja, das Motto spielte natürlich bei ihnen keine Rolle. Ich denke, das werden sie verschmerzen.

Die Ullersdofer Amtsbrigade (Nr.9) bekam eine Anerkennung für die Feststellung: „50% aller Beamten arbeiten sogar”.

Dann aber gleich erkennbar der erste Top-10-Kandidat. Die Truppe von Jörg Tennert (Nr. 16) schipperte als Käpt’n Blaubär-Plagiat auf den 8. Platz.

Dann kam mit Nr. 15 der erste echte Plagiat-Streitfall. Schon seit kurz nach der Wende gibt es das Radeburger-Logo, das in leicht abgewandelter Form von einer Bierbrauerei in Radeberg abgekupfert wurde. Was dann aber das Original-Logo bei einer Plagiate-Olympiade soll, haben die Juroren anscheinend nicht verstanden. Für mich mit Platz 24 zu weit hinten, aber es können ja nicht alle vorn sitzen.

Die Landstreicher in ihren ökofundamentalistischen Outfits um Stephanie Zeiler aus Großdittmannsdorf (Nr. 17) kamen auf den 27. Platz für die Idee, die triste graue Welt einfach bunt zu übermalen.

Plagiate und Malerei – das schien irgendwie auf der Hand zu liegen. Die Frage war dann eigentlich nur: wie aufwändig setzt man das um?

Den offenbar größten Aufwand hatte ganz offensichtlich die Gruppe um Katrin Hausmann (Nr. 19) betrieben, die nicht nur berühmte Gemälde in unglaublicher Präzision plagiierte, sondern die darin „enthaltenen” Personen auch noch lebendig „aus dem Rahmen” fallen ließ. Auf dem Wagen vorneweg die Sixtinische Michaela in Origialgröße – mit dem heiligen Olaf-Kind auf dem Arm, Papst Falk links unverkennbar, rechts der Hl. „Bäcker” Barbara und unten die Engel Dixen und Pizza. Wenn das nicht schon eine Idee ist! Aber dann kommen sie anmarschiert, die Plagiatfarben und ihre Produkte: das Schokoladenmädchen, Munks Schrei, August der Starke, Mona Lisa (die immer lächelt), M. Hille statt H. Zille, Goethe auf Italienreise... Wow! Schade, schade, im Livstream war die Gruppe zu hurtig an der Kamera vorbei. Aber für mich war es an dieser Stelle schon die Nummer 1 – und wurde es tatsächlich. Da war klar: das würde nur ganz schwer zu toppen sein! Und so kam es auch. Um es vorweg zu sagen - es kamen noch wirklich klasse Nummern, aber hier kam keiner ran!

Auch nicht der Dittsdorfer Jugendclub (Nr. 21), der mit seiner tollen Idee, mal den Waschmitteln zutreffendere Namen zu geben – wie Schwarzer Riese, Kuschelhart, Jawoll, Spei oder Senil – nach meiner unmaßgeblichen Meinung mehr als Platz 20 verdient hätte. Wenn in Zukunft mal ein paar mehr passend kostümierte junge Leute und weniger „ungeschminkte Zivilisten” auf dem Wagen mitfahren, ist das bestimmt auch gut möglich. Sechs der fünfzehn Juroren gaben eine halbe Note schlechter als die anderen. Ich weiß es nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass das gestört hat (siehe auch Aschermittwochgespräch).

Auch mal ne Idee, alle Originale von Original-Würmern fressen zu lassen – da gibt’s am Ende keinen Streit mehr ums Urheberrecht – das sagten sich die Großenhainer um Sören Klapper (Nr. 23) und die Jury fand das gut für Platz 15.

Die Uwe-Lehmann-Truppe (Nr. 26), seit Jahren eine feste Größe auf Spitzenplätzen, die auch viele Jahre hart drum kämpfen musste, vorn dabei zu sein, hat sich mal umgeschaut, was in RaBu so plagiabel wäre. Der Zille-Hain zum Beispiel wäre auch was für Shang Hai(n). Und sie liefern den Chinesen gleich noch den Urheber mit: Mao Zille Dong, den großen Führer in die Morgenröte im Selbstportrait. Verliebt ins Detail sind sie auch: jeder Baum hat eine Inventarnummer, wie in Radeburg. Platz 6 springt am Ende heraus.

Auch im Livestream etwas kurz gekommen - die Märchen-Plagiate aus Rödern (Gr. 28). Tony Labudde und Co. schafften es auf den 22. Platz.

Jens Meister aus Bärwalde hatte sich mit seinem originalen „Eis-Wagen” schon am Vormittag auf den weiten (Um)weg nach Bärnsdorf gemacht, um dort seine Besatzung (Nr. 30) „aufzuladen”. Es war schon ein Hingucker, als er über die Dörfer rollte. Am Ende wurde der weite Anfahrtsweg mit Platz 8 belohnt.

Mal eine ganz andere Interpretation des Wortes: Plaquiat! Zahnfee kämpfte mit Zahnteufel um gefährlichen Zahnbelag und brachte die Gruppe um Frank Grütze aus Ebersbach (Gr. 31) auf Platz 16.

Zwei Plätze dahinter landete die Idee von Katrin Weiß und Co., es als Kopie berühmter Filmfiguren bis zum Happy End zu schaffen. Sehr schön anzusehen, die jungen Damen, vor allem weil sie „echter” sind als die Originale.