Heinrich-Zille-Karikaturen-Preis geht an Berliner Cartoonisten Olaf Schwarzbach

Wie die Stadtverwaltung Radeburg mitteilt, erhält der Berliner Karikaturist und Comiczeichner Olaf Schwarzbach den erstmals vergebenen Heinrich-Zille-Karikaturenpreis für seine Zeichnung „Flüchtlingskrise“.

Mit diesem Bild gewann OL den Karikaturenpreis.

Mit diesem Bild gewann OL den Karikaturenpreis. (c) ol-cartoon.de

Eine Jury ermittelte ihn aus 450 eingereichten Werken als Sieger. Knapp 90 Künstler beteiligten sich an dem Wettbewerb. Am 13. Januar 2019 wird in Radeburg die mit eintausend Euro dotierte Auszeichnung übergeben. Olaf Schwarzbach aus veröffentlicht seine Cartoons und Karikaturen unter dem Kürzel OL. Auf der Siegerkarikatur ist eine Lehrerin zu sehen, die vor versammelter Schulklasse einem Schüler mitteilt: „Die Fünf in Mathe hat nichts mit der Flüchtlingskrise zu tun, Denis. Du warst schon vor 2015 dumm.“

Das Bild, so Jury-Sprecher Mario Süßenguth, überzeuge mit Witz, zeichnerischer Qualität und Doppelbödigkeit und treffe somit bestens das Motto des Wettbewerbs. Das Thema lautete „Die Wahrheit stört zuletzt!“ Er freue sich sehr darüber, so Olaf Schwarzbach, als Berliner Zeichner mit dem Preis des alten Zille geehrt zu werden.

OL kam 1965 in Ostberlin zur Welt. Werke von OL erscheinen unter anderem in der Berliner Zeitung, in der Zeitschrift Die Zeit und im Satiremagazine Titanic. Sponsor des Hauptpreises ist das Radeburger Unternehmen Megger Hagenuk KMT Kabelmesstechnik GmbH. Außerdem wird während der Ausstellung zum aktuellen Wettbewerb mit über 100 Karikaturen ein Heinrich-Zille-Publikumspreis vergeben. Besucher können dabei in der Schau ihren Liebling küren. Die Radeburger Ideenwerk Kroemke GmbH stiftet dafür fünfhundert Euro. „Das wird unsere teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler freuen, denn ein Publikumspreis ist immer Anerkennung mit breiter Zustimmung“, so Jurymitglied Süßenguth.

Die Ausstellung „Die Wahrheit stört zuletzt!“ wird mit der Preisverleihung am 13. Januar 2019 im Radeburger Heimatmuseum eröffnet. Dort ist dann auch das neue Zille-Kabinett zu Zilles Leben und Werk zu sehen. „Wir sind gespannt auf die Besucherreaktionen in unserem neu gestalteten Museum“, so die Radeburger Bürgermeisterin Michaela Ritter.

Das Bund-Länder- Programm Stadtumbau Ost fördert das Zille-Preis-Projekt – so wie bereits die Sanierung des Museumsgebäudes. Radeburg als Geburtsort des Berliner Künstlers Heinrich Zille (1858 –1929) will künftig jährlich den Heinrich-Zille- Karikaturenpreis ausrichten. Der Heinrich-Zille-Karikaturenpreis und die damit verbundenen Ausstellungen werden fachlich und inhaltlich von der Galerie Komische Meister Dresden unterstützt.

Der Grafiker, Maler und Fotograf Heinrich Zille wurde am 10. Januar 1858 in einem Haus am Radeburger Markt geboren. Nach dem Umzug der Familie ins nahe gelegene Dresden, wo Heinrich eingeschult wurde, folgte um 1868 die Umsiedlung nach Berlin. Als „Pinselheinrich“ erlangte Zille in der Hauptstadt Ruhm und Anerkennung. Seine spöttische Sozialkritik äußerte er auch in Karikaturen, die Zilles „Milljöh“ zeigen, die Alt-Berliner Arbeiterviertel und Vergnügungsorte einfacher Leute.

Links: