In der Ortsmitte von Volkersdorf besteht eine Vollsperrung der Radeburger Straße. Der Verkehr wird über die annähernd parallel verlaufende Waldteichstraße geführt (Karte). Diese kann aber nur wenig Verkehr vertragen, Schwerlaster schon gar nicht. Trotzdem, so stellen Anwohner empört fest, fährt „hier sogar einer mit einem Boot auf dem Anhänger durch.“ Am 15. August ist ein Laster bei Familie Pietzsch in den Zaun gefahren. Mit der Ausschilderung der weiträumigen Umleitung, wie im letzten RAZ (Druckausgabe 08/2017) bekanntgegeben, wollte das zuständige Verkehrsamt des Landkreises Meißen zunächst noch warten, in der Hoffnung, dass sich aufgrund der parallel verlaufenden Autobahn „die Verkehrsströme im positiven Sinne einpegeln und Pendler, aber vor allem LKW von und nach Radeburg die im doppelten Sinne naheliegende Alternative nutzen, da durch die anderen Baustellen die S96 ohnehin viel Zeitverlust bringt und damit unattraktiv ist. Bürgermeisterin Michaela Ritter verwahrte sich in der Stadtratssitzung am Donnerstag, dem 17.8.2017, gegen die „von der Presse wiedergegebene Äußerung des Verkehrsamtes, die vorläufige Nichtausschilderung sei mit der Stadt abgesprochen gewesen. Das war sie mitnichten.“ In der Aktuellen Druckausgabe des RAZ schreibt die Bürgermeisterin:
"Zu keinem Zeitpunkt wurde ein eventueller Wegfall der überörtlichen Umleitung durch die Stadt Radeburg thematisiert. Die Umleitung wurde im Januar 2017 festgelegt und im Protokoll der Bauanlaufberatung vom 09.06.17 nochmals bestätigt. Insofern sind wir auch nie von einer anderen Umsetzung ausgegangen. Insbesondere hat es keine diesbezügliche Abstimmung zwischen Verkehrsbehörde und Stadt Radeburg gegeben. Eine entsprechende „Ad hoc“ – Entscheidung unmittelbar vor Baubeginn hätte allen Vorabsprachen widersprochen und wäre für die Stadt Radeburg in jeder Weise nachteilig gewesen. Zudem hätten wir nicht zweimal hier im „Radeburger Anzeiger“ über die Sperrung informiert. Abgesehen davon ist die Waldteichstraße für derartige Belastungen nicht ausgelegt und von den verkehrstechnischen Verhältnissen nicht geeignet. Eine entsprechende „Übernutzung“ ist unverhältnismäßig und führt neben einer massiven Belastung der Anwohner auch zu einer zu erwartenden deutlichen Verschlechterung des Straßenzustandes. Ein Kostenausgleich für eine an die Gesamtbaumaßnahme dann zu erwartende anschließende Instandsetzung wurde nicht vereinbart und ist der Stadt Radeburg auch nicht zuzumuten."
Die auf Drängen der Stadt dann eilig doch ausgeführte Umleitungsbeschilderung hatte erhebliche Mängel, was für weiteren Unmut bei den Anwohnern und einen Shitstorm im Internet sorgte. Auch jetzt ist die Beschilderung wenig zufriedenstellend, denn da Bärnsdorf in der Umleitungskartographie gar nicht existiert, ist die Verärgerung nun auch bei den Bärnsdorfern groß. Lieferanten und Besucher wissen nicht, wie man nach Bärnsdorf kommt. An die anstehenden Großveranstaltungen vom 8. bis zum 10. September mag man aus verkehrstechnischer Sicht gar nicht denken. Die Umleitung führt über die S 81 Richtung Weinböhla - über den Abzweig Boxdorf/Bad Sonnenland auf die S 179 Richtung Moritzburg - in Moritzburg Abzweig auf die S 80 Richtung Berbisdorf, um dort wieder an die S 96 aus Volkersdorf einzubinden (Karte) – sowohl in Richtung Radeburg als auch in Richtung Bärnsdorf. Eigentlich soll nur der Anwohner- und Busverkehr über die innerörtliche Umleitung führen. Der Weg über die Autobahn AS Marsdorf nach Bärnsdorf und über AS Radeburg nach Radeburg, Berbisdorf ist am schnellsten, dennoch ist das Beharrungsvermögen mancher Verkehrsteilnehmer enorm. Mit Videoüberwachung wollen die Anwohner jetzt gegensteuern und unberechtigt hier fahrende und Schaden verursachende Verkehrsteilnehmer anzeigen.
Der Neubau von zwei Stützwänden für die Promnitz und der Neubau einer Fußgängerbrücke, einer Straßenbrücke und die Umverlegung der Promnitz auf einer Länge von rund 150 Metern sind Bestandteil des ersten Bauabschnittes. Die Baukosten allein dafür belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro. Sie werden durch den Freistaat Sachsen mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes finanziert. Irgendwann soll das alles mal für die Volkersdorfer in einer verträglichen Verkehrslösung enden, denn den unzumutbaren bisherigen Zustand ohne Gehwege wollte ja eigentlich keiner länger ertragen. Es wird jede Menge Wasser die Promnitz runterfließen, bis das so weit ist. Deshalb sollten sich das Verkehrsamt und die Bürger der beiden betroffenen Dörfer zusammensetzen und Lösungen finden.