Inzwischen haben sich die Anlieger und die SG an einen Tisch gesetzt. Alle Seiten haben ihre Sicht der Dinge dargestellt und jeder hat versucht, den anderen besser zu verstehen. Die SG hat zugesagt, die Sportler mit Stirnlampen und Reflektoren auszustatten, außerdem Anfänger, die auf den „Brettern“ noch unsicher sind, nur auf dem Trainingsparcours außerhalb der Fahrbahn laufen zu lassen. Außerdem werden die Biathleten zu dem gemeinsam mit den Firmen erstellten Sicherheitskonzept belehrt, wozu auch der Grundsatz der gegenseitigen Rücksichtnahme gehört. Leider nutzen vereinsfremde Personen das Gelände zum Beispiel zum Skaten, Roller- oder Skateboardfahren und tauchen dabei auch außerhalb des Trainingsgeländes auf, was aber dem Verein „angekreidet“ wird.
Die Anlieger und die SG Klotzsche sind sich einig, dass der jetzige kein Dauerzustand bleiben kann und die Biathleten haben versichert, sich intensiv um eine andere Lösung zu bemühen.
Die SG hat auf dieser Grundlage gegen den Bescheid Widerspruch eingelegt, der leider keine aufschiebende Wirkung hat und bereits Vorschläge für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit auf den bisherigen Straßen (PDF) als auch für die Schaffung einer neuen Strecke in Radeburg im Zuge der Umbaumaßnahmen der Autobahn-Anschlussstelle Radeburg vorgelegt (Klick ins Bild öffnet PDF).
Die Stadtverwaltung Radeburg teilt dazu in ihrer Stellungnahme mit, dass sie in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr diese Konzeptidee für eine frei zugängliche Freizeitsportanlage im Bereich der künftig umgebauten Areale an der BAB 13 prüft. Die Prüfung sei jedoch noch nicht abgeschlossen. Parallel dazu prüfe das Kreisschul- und Kulturamt des Landkreises Meißen die Verfügbarkeit von alternativen Trainingsmöglichkeiten im Landkreis.
Jan Donhauser, Bürgermeister für Bildung, Jugend und Sport in Dresden, habe sich ebenfalls bereiterklärt, den in seinem Stadtgebiet ansässigen Verein bei der Suche nach Trainingsmöglichkeiten zu unterstützen.
Jan Donhauser ist einer von zahlreichen prominenten Personen, die sich an die Bürgermeisterin mit der Bitte gewandt haben, den Biathlonsport hier weiter zu unterstützen, darunter der Landtagsabgeordnete Christian Hartmann (MdL, stellv. CDU-Landesvorsitzender), Max Mutschler, Direktor Sportmanagement des Deutschen Skiverbands (Brief -PDF), Felix Bitterling, Sportdirektor Biathlon (Brief-PDF) und Derrick Schönfelder, Generalsekretär Skiverband Sachsen (Brief -PDF). Auch der MDR ist auf die Angelegenheit aufmerksam geworden und berichtete. (Link zeitlich begrenzt!)
Die Sportler hoffen immer noch, dass ab dem 01.01.2024, zumindest mit einer nochmaligen Einzelfallentscheidung, der Trainingsbetrieb weitergeht. Ohne das Rollertraining in den Abendstunden mit bis zu 6 Trainingseinheiten in der Woche wird eine Teilnahme an Deutschen Schülermeisterschaften und dem Deutschen Schülercup 2024 nicht möglich sein. Dies wäre umso bitterer, als im nächsten Jahr mit dem Dresdner City-Biathlon die Weltspitze in Sachsen zu Gast sein wird und bereits heute Anfragen vorliegen, ob sich die regionalen Biathlon-Talente einbringen könnten. Dazu sind alle gern bereit. Realisierbar ist dies aber nur, wenn es dann noch Biathleten gibt.
Sollte der Bescheid bestand haben, verlieren alle - der Biathlonsport einen erfolgreichen Nachwuchsstützpunkt und die Stadt Radeburg nicht nur ein Aushängeschild, sondern auch ein attraktives Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche.