Radeburg - Boden: Dankeschön für Lebensqualität, die ohne Euch nicht möglich wäre

Der 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Eigentlich sollte jeder Tag ein Tag sein, an dem man an diese Menschen denkt. Aber verstehen wir den Tag mal so: wir danken denen, die sich besonders für diese Menschen einsetzen.

Torimobil

Das Torimobil mit Toralf Schrödel und dem Initiator der Hilfsaktion, Kai Drabe. Wie zu sehen ist, sind noch Mietflächen für Hilfsbereite frei.

In diesem Jahr stehen andere Betroffenheiten so im Fokus. Umso wichtiger ist es, dass wir uns von der Flut beängstigender und bedrückender Nachrichten nicht gänzlich ablenken lassen und vergessen, dass es Menschen gibt, die schon vor Corona in Lebenslagen waren, in denen sie auf unsere beständige Hilfe angewiesen sind. Ein solcher Fall ist der Tischlermeister Toralf Schrödel. Seit einem tragischen Unfall im Sommer 2017 ist er vom Halswirbel an querschnittsgelähmt.

Als selbständiger Handwerker wäre er ohne Unterstützung von Freunden schlagartig ohne Einkommen gewesen.  Er war als Kleinunternehmer nicht üppig versichert, ein Arbeitsunfall war es auch nicht. So kam zu dem gesundheitlichen Unglück auch noch die Gefahr der sozialen Notlage.

Es war zahlreichen Freunden – vom Carnevalsclub über die Dittsdorfer Vereine bis hin zu Nachbarn und selbst gänzlich Fremden, die von seinem Schicksal erfuhren – zu verdanken, dass das Wohnhaus seiner Eltern für ihn behindertengerecht umgebaut werden konnte. Firmen spendeten Fenster, Türen, Bad, Fliesen, Fußbodenbeläge. Handwerker installierten, reparierten, bauten, verputzten, malerten kostenlos.

Die Großdittmannsdorfer Fußballer sorgten mit einer Benefizveranstaltung im Oktober 2018 dafür, dass die Zuzahlungssumme für einen „Rolli“ aufgebracht werden konnte, der den Preis eines Audi A4 kostete. Er hätte ihn sich sonst schlicht nicht leisteten können. Auch an seinen Freund Ulf Walther sei an dieser Stelle erinnert, der seit dem Unfall neben seinem Montagebetrieb auch noch die Tischlerei führt. Über all diese Leistungen berichteten wir vor eineinhalb Jahren.  

Für Toralf Schrödel wurde durch diesen Umbau ein Leben in vertrauter Umgebung und in der Nähe seiner Familie und seines Freundeskreises möglich, der ihm viel Mut und Lebensfreude zurückgegeben hat. Seit 2019 ist Toralf durch ein spezielles Krankentransportfahrzeug wieder „mobil“ und kann so auch wieder am Leben außerhalb der eigenen 4 Wände teilnehmen. Da sein Rolli 300 kg wiegt und nicht in einem gewöhnlichen Transporter mitgenommen werden kann, hat das „Torimobil“ eine Laderampe, über die Toralf selbständig in das Fahrzeug gelangt.

Die Unterhaltungskosten dieses Fahrzeugs sind nicht gering. „Es ging also nun darum, eine dauerhafte Finanzierung für diese Kosten sicherzustellen,“ erklärt Kai Drabe, der sich dieser Aufgabe mit viel Herzblut angenommen hat. Der „Elferrats-Kollege“ hatte die Idee, Sponsoren zu gewinnen, die auf dem „Torimobil“ Werbeflächen mieten und jedes Jahr dafür einen Betrag zahlen. Kai ging dafür „Klinken putzen“. Einige Partner konnte er auch für kostenfreie Dienstleistungen gewinnen. Heiko Gneuss hat z.B. den Bus kostenfrei lackiert, das Ideenwerk Radeburg hat die Ausführung der Beschriftung übernommen. Domizil Radeburg und Klempner Berge sind drauf, weil sie sehr viel kostenlos am Haus gemacht haben. Wie auf den Bildern zu sehen ist, ist der Bus schon gut gefüllt, es ist aber auch noch Platz. Wer Toralf also dauerhaft unterstützen möchte, melde sich bei Kai Drabe unter 0I7I-4220399 oder per E-Mail.

Toralf Schrödel ist begeistert, solche Freunde und Unterstützer zu haben und sagt Danke und „RABU!“ Er dankt Kai Drabe für diese tolle Initiative und allen denen, die mit ihrem Beitrag ihm helfen, eine Lebensqualität zu haben, die ohne diese Beiträge so nicht möglich wäre. Aber er möchte auf diesem Weg und bei dieser Gelegenheit auch noch einen weiteren Dank loswerden:

„Ganz besonders danken möchte ich meiner Schwester Ines und ihren Mann Enrico Bürger. Sie sehen es als selbstverständlich an, mir zu helfen, da wir ja eine Familie sind, aber ohne die beiden hätte ich keine Chance gehabt.“