Die Meißner schafften tatsächlich die Überraschung gegen die zwei Klassen höher spielenden Zabeltitzer und siegten mit 3:1. Eine ähnliche Überraschung gelang Großdittmannsdorf leider nicht. Sie hatten allerdings auch das schwerstmögliche Los, denn Kreinitz ist der derzeitige Tabellenführer der Kreisoberliga.
Die SG Kreinitz scheibt auf ihrer Facebook-Seite: „Die jederzeit sehr sympathischen Gastgeber hatten auf der Hasenheide einiges auf die Beine gestellt, Fanshop, Stadionsprecher, das komplette Umfeld hatte was und war definitiv auch etwas für Fußball-Romantiker.“
Die 253 Zuschauer sahen die Heimmannschaft von Anfang an mit starker Abwehrarbeit und mit Konterversuchen gegen offensiv eingestellte Kreinitzer. Allerdings fehlte denen zunächst die nötige Präzision. Das änderte sich ab der 31. Minute, als Tom-Eric Frank zum ersten Mal das Runde im Dittsdorfer Eckigen unterbrachte. Sieben Minuten später machte der Kreinitzer Kapitän Rene Kögler mit dem nächsten Treffer klar, wohin heute die Reise gehen würde. Nach dem Schiedsrichter Carsten Streidt zur zweiten Hälfte anpfiff, dauerte es keine 8 Minuten und Rene Kögler machte, was er für die SG am liebsten tut: Tore schießen. Er ist auch in der Liga der beste Torschütze der Kreinitzer. Allerdings schoss er diesmal aus abseitsverdächtiger Position.
Dittsdorf-Coach Enrico Bürger wechselte doppelt, aber weder an der Spielweise noch am Spielverlauf änderte sich etwas. Kreinitz war jetzt deutlich feldüberlegen und eine Frage der Zeit stellte sich nicht mehr, als in der 67. Minute Toni Schurig zum vierten Tor einnetzte. Große Diskussionen über die von Gerald Süß „eindeutig ausgemachte Abseitsstellung des Torschützen“ kamen nicht auf. Die Überlegenheit der Kreinitzer war heute zu deutlich. Thimo Schuster auf der linken Außenbahn bekam von Lukas Feydt einen genialen Pass hinter die gegnerische Abwehr serviert und nutze die Gelegenheit für den Ehrentreffer, den er aus spitzem Winkel in der 78. Minute ins lange Eck zimmerte. Der Jubel der keineswegs mit ihrem Team hadernden Zuschauer hallte durch die Hasenheide, bis zum Rittergut Boden und Haeslichs Mühle. Wer weiß, wenn ein „Videoassistent“ die zwei möglicherweise Abseitstore zurückgenommen hätte und es stünde 2:1, was dann noch möglich gewesen wäre…
Hätte, hätte, Fahrradkette. Das Tor und die Aktion zuvor waren das Beste von Großdittmannsdorfer Seite – gleich danach kamen schon die leckeren Bratwürste, die wie immer von der Fleischerei Creutz geliefert werden. Das 5:1 in der Nachspielzeit war dann vielleicht schon um ein Tor zu hoch, der Kreinitzer Sieg war jedoch nicht unverdient. Die in dieser Saison über alle Wettbewerbe ungeschlagenen Grün-Weißen kassierten ihre erste Niederlage. Übrigens sahen die Zuschauer eine jederzeit faire Partie und Herr Streidt hatte keinerlei Streit zu schlichten. Ob er die gelbe Karte überhaupt mithatte, musste er zu keiner Zeit beweisen. Es sei auch noch angemerkt, dass Kreinitz den Dittsdorfer Spielgemeinschaftspartnern vom Berbisdorfer SV zu verdanken hat, dass es Tabellenführer in der Kreisoberliga ist. Am Wochenende mit dem 2:2 bei Stahl Riesa 2 wurden letztere vom Thron stießen. Also: es ist Leben in unserer Fußballheimat!