Einige Hundert Radeburger Fans hatten sich deshalb auf den Weg ins Nachbardorf gemacht, um das Vorhaben zu unterstützen. Zahlreicher als gewöhnlich war auch die Berbisdorfer Kulisse, so dass der Spielnachmittag schon etwas von Volksfestcharakter hatte. Zunächst sah das auch so aus als wolle Radeburg seinen Plan gezielt umsetzen, denn die TSV war das bessere Team mit zwei Riesenchancen in der Anfangsphase. Ein Lattentreffer, eine Bogenlampe knapp am Dreiangel vorbei. BSV fand zunächst nicht statt.
Erst nach einem Standard in Folge eines zumindest strittigen Eckballs das 1:0 für Berbisdorf aus heiterem Himmel. Danach fand das Heimteam immer besser ins Spiel und wurde schließlich auch spielbestimmend.
Jetzt offensiver ausgerichtet eröffnete es allerdings die Kontermöglichkeit für die Zillestädter, die zum Ausgleich führte.
Zwischen der 35 und 40 Minute dann die Zuspitzung. Zunächst gab es eine gelb-rote Karte. Erst Gelb für ein Foulspiel und für‘s Meckern die zweite. Wenig später 11-Meter für Berbisdorf. Radeburgs Keeper Kay Drabe spekulierte auf die rechte untere Ecke und hielt den zwar platziert, aber nicht scharf getretenen Schuss.
Kurz vor dem Pausentee dann noch eine Elfmetersituation direkt vor den Berbisdorfer Fans. Der Berbisdorfer Verteidiger traf nur das Bein seines Gegenspielers, aber der Schiri war fast genauso weit weg vom Tatort wie die Radeburger Fans. So blieben Proteste aus.
„Derbys müssen gewonnen werden,“ postulierten die Berbisdorfer Fans und waren überzeugt, dass ihre Mannen das Spiel auch in Unterzahl gewinnen würden. Doch die Partie verflachte zunehmend, wie auch manche „Fankommentare“. Die TSV ließ keinen ernsthaften Willen erkennen, der personellen Überzahl noch etwas abzugewinnen. Im Gegenteil. Kay Drabe im Radeburger Gehäuse hatte allerhand zu tun. Erst ganz zum Schluss besann sich Radeburg und Berbisdorfs Torwart Patrick Pampel wurde noch einmal ernsthaft geprüft und lenkte einen straffen Schuss über die Querlatte.