Die jährliche Auszeichnung wird zum fünften Mal vergeben. Das Motto des aktuellen Wettbewerbs lautet "Wohl bekomm's!" und nimmt insbesondere die Ernährung und Lebensmittelindustrie und deren Auswüchse ins Visier.
Rund 400 Zeichnungen von über 70 Künstlerinnen und Künstlern gingen für die Auswahl ein, so die Veranstalter. Sieger Jan Kunz zeigt auf seiner Karikatur eine fröhliche Herrenrunde, die einen Hund mit dem Befehl "Fass!" losschickt. Daraufhin kehrt das Tier folgsam mit einem Fass Bier zurück.
"In unseren ernsten Zeiten gelingt es dem Siegerbild und vielen anderen Einsendungen, dem Alltag eine humorvolle Seite abzugewinnen", sagt Juryvorsitzende Michaela Ritter, die Bürgermeisterin der Stadt Radeburg. "Essen, Trinken und unsere Ernährungsweise sind aktuell mit dem Trend biologischer Erzeugung oder dem Veganismus einem gesellschaftlichen Wandel unterworfen, deshalb ist es gut, auch hier den Witz nicht zu vergessen!" Es gebe hintersinnige und humorvoll-zeitkritische Einsendungen von bekannten und noch unbekannten Cartoonistinnen und Cartoonisten, so Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos).
"Der Heinrich-Zille-Wettbewerb und der Preis rücken unsere Stadt damit alljährlich ins Interesse all jener, die eine gute, treffende Karikatur zu schätzen wissen." Preisträger Jan Kunz, Jahrgang 1963, ist gebürtiger Sachse und lebt mit seiner Familie im sächsischen Flöha. Der Cartoonist zeichnet seit seiner Kindheit und veröffentlicht seit Jahren in Büchern und in Zeitungen, Magazinen und im Internet. Inzwischen gehört Jan Kunz zur "Cremè de la Cremè der deutschsprachigen Karikaturisten", so die Chemnitzer Morgenpost.
Zugleich wird mit der Preisverleihung am 15. Januar 2023 in Radeburg die Ausstellung zum Wettbewerb des aktuellen Jahrgangs eröffnet. Zu sehen sind in der Schau des Heimatmuseums die besten Karikaturen zum Thema. Sie stammen zum größten Teil aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Das Preisgeld stiftet erstmals das sächsische Unternehmen Freiberger Brauhaus. Der Radeburger Karikaturen-Wettbewerb steht seit der ersten Preisverleihung ganz in der Tradition des liebevollen Spötters, Malers, Grafikers und Karikaturisten Heinrich Zille, der am 10. Januar 1858 in Radeburg geboren wurde. Der Preis und die Ausstellungen erinnern an diese große Künstlerpersönlichkeit.