Im Jahr 1993 wurde die Sächsische Schlösserverwaltung gegründet, die mit den staatlichen sächsischen Schlösserverwaltungen zusammenarbeitete, welche selbständige Betriebe waren. Im Jahr 2003 wurde dann daraus ein großer Staatsbetrleb. Seit 2013, also weitere 10 Jahre später, wurden die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten (SBG) zu einer gemeinnützigen GmbH.
Seit Beginn der 1990er Jahre wurden in die beteiligten Schlösser mindestens 580 Millionen Euro investiert. Der Fokus lag anfangs darauf, gefährdete Objekte zu sichern, zu sanieren und zu restaurieren. Sebastian Hecht, Amtschef im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen: "Wir können stolz darauf sein, was wir in den vergangenen 30 Jahren geschafft haben. Die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten erstrahlen in neuem Glanz und sind nicht zuletzt deswegen wundervolle Ausflugs- und Reiseziele. Das gilt es zu erhalten. Der Freistaat investiert im aktuellen Doppelhaushalt rund 38 Millionen Euro, um laufende Projekte weiterzuführen oder neue zu beginnen."
Bewahren, Pflegen, Vermitteln
Unter diesem Motto arbeiten aktuell 360 Menschen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen, wie Buchhaltung, Museologie, Event- oder Facility-Management, im Garten-, Marketing- oder Technikbereich, an den Kassen und Museumsshops u.v.m. für die SBG. Ihr Ziel ist es, 19 einmalige Zeugnisse der sächsischen Geschichte für Gäste aus aller Welt zu bewahren. Gebäude und Parkanlagen werden mit Liebe und Sorgfalt gepflegt. Fakten, Ereignisse und Personen der Zeitgeschichte werden mit kreativen Ideen, Herzblut, innovativen Ausstellungskonzepten oder auch bei abwechslungsreichen Veranstaltungen vermittelt.
Rück- und Ausblick auf das Baugeschehen: Stein auf Stein
In allen Objekten der SBG fanden Baumaßnahmen in unterschiedlichen Größenordnungen statt. In den Burgen Kriebstein, Mildenstein und Stolpen, den Schlössern in Rochlitz, Rammenau und Weesenstein sowie bei der Festung Dresden ist der Bau weitestgehend abgeschlossen. Die Fluten in den Jahren 2002, 2006 und 2013 verursachten immense Schäden auch an den Gebäuden der SBG. In Weesenstein und Pillnitz wurden beispielsweise nach dem Jahr 2002 jeweils 4,7 Millionen Euro aufgewendet, um die Flutschäden zu kompensieren. Jährlich werden neue Bau-Projekte begonnen. Aktuell läuft die Sanierung des Zwingerinnenhofs, in naher Zukunft werden der Wintergarten in Weesenstein und der Backturm von Schloss Moritzburg fertiggestellt. Begonnen wurde in diesem Jahr eine große Baumaßnahme für Burg Gnandstein. In Planung sind zudem Baumschulen für Pillnitz und den Großen Garten, eine Pyrolyse-Anlage im Großen Garten sowie die Sanierung des Westtlügels im Schloss Nossen, die energetische Ertüchtigung im Klosterpark Altzella u.a.m.
Kein bisschen verstaubt
Die staatlichen Museen sind weniger "verstaubt" als mancher vielleicht glauben mag. Multimediale Angebote, spielerische Vermittlungsansätze oder die Stärkung von kultureller Bildung im ländlichen Raum sind die Antworten der SBG auf ein geändertes Besucherverhalten. Um dem Auftrag zur Vermittlung sächsischer Geschichte gerecht zu werden, entwickelt die SBG Sonder- und Dauerausstellungen stetig weiter.
Die in den Jahren 2019 bzw. 2021 eröffneten innovativen Erlebnisangebote in der Festung und im Zwinger Dresden waren bedeutende Meilensteine der letzten Zeit. Mit neuesten Technologien (Panoramaprojektionen, VR-Station, Audiosystem mit Standorterkennung) avancierten die SBG zum Vorreiter in der deutschen Museums- und Schlösserlandschaft.
Fortgeführt wurde diese Entwicklung beispielsweise mit der Vorstellung des Escape-Rooms auf Burg Mildenstein oder der Einbindung interaktiver Spielestationen in fünf Objekten der SBG im Jahr 2022. Als Begleitung vor und während des Besuchs nimmt die deutschlandweit einmalige App "Schlösserland erleben" seit Herbst 2022 Gäste an die Hand, überrascht mit interaktiven Spielen, Avataren, sprechenden Bildern und spannenden AR-Erlebnissen.
Dr. Christian Striefler, Geschäftsruhrer der SBG seit 2006, resümiert: "Ermöglicht wurden unsere ambitionierten Projekte dank des sächsischen Steuerzahlers, des Sächsischen Staatsministeriums für Finanzen, des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements und vor allem natürlich durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über zwei Millionen gezählte Besuche verzeichnen wir in guten Jahren, dazu kommen geschätzt reichlich acht Millionen ungezählte Besucher, die sich an unseren kostenfreien Anlagen erfreuen. So haben uns in den vergangenen 30 Jahren an die 300 Millionen Besuche."
Aktuelle Herausforderungen und Ausblick
Wir erhalten Gartendenkmale
Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Anlagen sind immens. Diesen Entwicklungen zu begegnen und unsere Gärten und Parks zu erhalten, gilt als oberstes Ziel. In einem vom Bund geförderten Projekt "Klimawandel in historischen Gärten" werden Ursachen erforscht, Maßnahmen und Strategien entwickelt.
Christian Striefler stellt fest: "Die großen Herausforderungen insbesondere rur unsere historischen Gärten, liegen im sich verändernden Klima. Die Zahl der geschädigten Bäume wächst von Jahr zu Jahr. Deshalb müssen wir uns im baulichen Bereich, aber auch in unserem Verhalten ändern, über unsere Energie- und Wasserversorgung nachdenken. Das ist für uns die größte Herausforderung in den kommenden Jahren."