So konnte das Anfang dieses Jahres komplett umgebaute Gerätehaus der Feuerwehr Radeburg noch nicht von der Öffentlichkeit in Augenschein genommen werden. Dies war am Sonnabend, dem 12. September, einigen wenigen Gästen vorbehalten. Zu den ausschließlich geladenen Gästen gehörten Stadträte, Vertreter aller Ortswehren unserer Feuerwehr, Kreisbrandmeister Ingo Nestler und natürlich die Radeburger Feuerwehrleute von Kinder- über Jugend und aktive Wehr bis zur Alters- und Ehrenabteilung mit ihren Familien. Leider konnte kein Vertreter der ebenfalls eingeladenen Baufirmen begrüßt werden. Unterstützt wurden die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung durch den Verein Feuerwehr-Historik Radeburg e.V. Die Gäste konnten im Dachgeschoss den großen, gut ausgestatteten Schulungsraum bewundern. Weiterhin sind dort Räume für die Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie den Feuerwehr-Verein entstanden. Im ersten Obergeschoss wurde aus dem ehemaligen Schulungsraum eine Kleiderkammer für alle Ortswehren sowie ein Erste Hilfe- und Lagebesprechungsraum. Mit der Umgestaltung wurden bauliche Defizite der vergangenen Jahre beseitigt, moderne technische Bedingungen und dringend notwendige Räume geschaffen. Für den Gerätehaus-Umbau erhielt die Stadt Radeburg 36.750 € Fördermittel. Bei Gesamtbaukosten von 138.390,84 € summierten sich die beigesteuerten städtischen Eigenmittel auf 101.640,84 €.
Ein weiterer Anlass der Veranstaltung am 12. September war der neue „Gerätewagen Logistik 1“, der nun offiziell an die Kameradinnen und Kameraden übergeben wurde. Das Fahrzeug wurde bereits im Jahr 2019 als Gebrauchtfahrzeug gekauft (es war vorher in den Diensten eines Bahnunternehmens in der Schweiz im Einsatz) und seitdem für die Bedürfnisse der Feuerwehr umgebaut. Es löste ein mehr als 40 Jahre altes Fahrzeug ab, das aufgrund des Zustandes außer Dienst genommen werden musste. Die Finanzierung der für den Kauf notwendigen 59.464,30 € erfolgte komplett aus Eigenmitteln der Stadt Radeburg. Für die Umrüstung in Höhe von 34.000 € konnten Fördermittel in Höhe von 5.733,64 € in Anspruch genommen werden.
In ähnlicher Weise weiter geht es auch in Moritzburg. Dort beginnt mit dem Abriss des Altbaus am 15. Oktober der Um- und Ausbau des Gerätehauses. Darüber informierte Bürgermeister Jörg Hänisch anlässlich der Übergabe eines Katastrophenschutzfahrzeuges am Mittwoch, dem 23. August, in Steinbach. Kreisbrandmeister Ingo Nestler ergänzte, dass dies ein „Millionenprojekt“ sein wird, neben dem Feuerwehrgerätehaus in Radebeul-Ost und die Sammelbeschaffung von vier Drehleiterfahrzeugen die größte Investition des Freistaates in den Brandschutz des Landkreises in den nächsten Jahren.
Die Übergabe des für den Katastrophenschutz angeschafften Löschfahrzeuges fand ebenfalls nur im kleinen Kreis statt. Anwesend waren neben dem Bürgermeister und dem Kreisbrandmeister Steinbacher und Moritzburger Feuerwehrleute, Vertreter des Katastrophenschutzes des Landkreises, Gemeinderäte sowie Vertreter der Presse.
Bürgermeister Hänisch bedankte sich beim Bund für das kostenlos zur Verfügung gestellte Fahrzeug, für das die Gemeinde lediglich die Unterhaltungskosten tragen muss, dass sie neben der Gewährleistung der Verfügbarkeit für den Katastrophenschutz aber auch für andere Löscheinsätze verwenden kann. Gemeindewehrleiter Wolfgang Voigt danke vor allem den Kameradinnen und Kameraden der Katastrophenschutz-Einheit unter Führung von Martin Richter, Löschzugführer-Wasserversorgung, die während der Außerdienststellung des „uralten“ Vorgängermodells im wahrsten Sinne des Wortes „auf dem Trockenen“ saßen, trotzdem als Einheit an praktischen Übungen mit dem Mannschaftstransportwagen teilgenommen haben, so dass sie mit der Inbetriebnahme des neuen Fahrzeuges sofort einsatzbereit sind. Zum Verständnis: in der Katastrophenschutz-Einheit arbeiten Feuerwehrleute zusätzlich zu ihren Feuerwehraufgaben mit. Es ist eine Doppelbelastung. Es gibt niemanden, der ausschließlich für den Katastrophenschutz da ist.
Einer der Pioniere der Arbeit im Katastrophenschutz, der sich seit Jahren für den Erhalt des Katastrophenschutz-Standorts Moritzburg eingesetzt hat, ist Hans-Jürgen Ellguth. Deshalb schlug ihn LZ-Führer Martin Richter als Namenspatron für den Mercedes mit der Typ-Bezeichnung LF 20 vor. Mit einer kleinen Flasche Rotkäppchen-Sekt durfte er ihn auf den Namen „Hansi“ taufen.