Umweltschutz: Bambinis errichteten Insektenhotel an der Blühwiese

Die Jugendfeuerwehr und die Bambini-Feuerwehr Radeburg haben an einem Samstag im April unter Anleitung von Mirco Lehmann ein Insektenhotel gebaut. Bei dem Gemeinschaftsprojekt waren unsere jüngsten Feuerwehrleute waren voll bei Sache und freuten sich, dass es während der Herbstferien nun endlich aufgestellt werden konnte.

Hatten viel Spaß: v.l. Kinderfeuerwehrwart Hendrik Salzer, Wehrleiter Henryk Wutke, Antje Nguyen sowie Blumenwiesengärtnerin Anita Bätz (ganz rechts) und besonders die Jugendlichen und Kinder der Jugend- und der Bambini-Feuerwehr. - Klick ins Bild startet Video auf YouTube.

Es hat so lange gedauert, weil Genehmigungen aufgrund der Lage von Leitungen im Boden es natürlich zu einem Bauvorhaben wird. Nach Absprachen zum Aufstellungsort mit dem Bauamt der Stadt Radeburg wurde schließlich der geeignete Platz festgelegt. Der Radeburger Bauhof errichtete schließlich das Fundament und stellte außerdem auch Füllmaterial zur Verfügung.

„Fachkompetente Beratung erhielten wir durch Anita Bätz (Naschgärtnerin) und sie war auch unser Kontakt zum Förderverein der Grundschule Radeburg, um das Aufstellen auf der Blühwiese zu organisieren,“ berichtet Antje Nguyen von der Feuerwehr Radeburg. „Wir wussten bis dahin nicht, was alles zu beachten ist und hätten sicherlich auch einiges falsch gemacht.“

Bei so genannten „Insektenhotels“ handelt sich um künstlich geschaffene Schutzräume. Sie dienen Insekten als Unterschlupf, damit sie ungestört nisten können und einen Ort zum Überwintern haben.

Der Standort an der Schule ist bewusst gewählt, denn Insektenhotels sind eine gute Möglichkeit, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Entgegen der naheliegenden Vermutung, „übernachten“ die Insekten nicht bloß in diesen „Hotels“, sondern bewohnen und pflegen sie selbstständig. Dies zu beobachten sollte die Kinder faszinieren und ihr Umweltbewusstsein und ihre Achtsamkeit entwickeln.

Insbesondere Wildbienen, die in dicht bebauten Umgebungen selten einen Nistplatz finden, sind auf Schutzräume wie Insektenhotels angewiesen. Auch Schmetterlinge sind willkommen, denn gerade Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen auf unserer Blühwiese können nur von Schmetterlingen bestäubt werden. Für Schmetterlinge kann der Winter oft sehr hart sein. Während die meisten Schmetterlingsarten noch im Stadium der Puppe, Raupe oder sogar noch im Ei den Winter verbringen, überwintern auch ausgewachsene Schmetterlinge. In freier Wildbahn verstecken Sie sich unter Baumrinde und in anderen Hohlräumen und verharren dort regungslos in einer Winterstarre.

Marienkäfer gehören ebenfalls zu den Gästen. Sie ernähren sich von Läusen, Milben und Pilzsporen und sorgen damit für ein gesundes biologisches Gleichgewicht auf der Wiese. Aber auch der „unbeliebte“ Ohrwurm ist ein wichtiger Bewohner, denn er vertilgt Ungeziefer wie Blattläuse und andere Fressfeinde unserer Pflanzen.

„Für dieses Jahr ist mit einem Einzug der Insekten nicht mehr zu rechnen,“ sagt die Blühwiesen-Initiatorin Anita Bätz. „Nachdem wir im Frühjahr nicht gleich den Standort hatten, hatte es dann auch Zeit. Im kommenden Frühjahr wird das Quartier aber sann ganz sicher bezogen.“

„Ein dickes Dankeschön geht an alle Beteiligten für die Planung bzw. Umsetzung. Wir hatten viel Spaß dabei,“ lassen die Feuerwehr-Kids auf diesem Weg ausrichten.