Ein- und Augenblicke:
6:30 Uhr: orkanartiger Sturm - die ersten Maschinen fahren durch das kleine noch verschlafene Dorf Bärwalde. Die Überlegung, aufgrund der Wetterlage, das Ganze abzublasen, wird schnell bei Seite geschoben – hier wird durchgezogen. Die aus Strohballen gebaute Theke und Stehtische sind bereits seit Samstag vorbereitet, das Zelt steht als Gerippe – wegen des Sturms. Es wird Aufstellung genommen – jeder findet seinen Platz auf der großzügigen Wiese, die am Ende des Tages ein klein wenig ihren Charme verlieren und schlammig werden wird. Aber die richtige Bereifung von Maschine und Traktorfre und hält Nichts und Niemanden davon ab, den zur Verfügung gestellten Platz zu füllen.Von einem PS eines echten Pferdes bis hin zu 500 PS-starken Kolossen ist alles dabei; mittendrin die aus den Scheunen extra herausgeholten Maschinen; auch historische Anbaugeräte, die heute zum Teil noch ihren Dienst auf den Feldern Bärwaldes tun.
9:00 Uhr: Die heimische Maschinenflotte steht; der Blick zieht um auf den Einfahrtsbereich des Festplatzes: Kommen trotz des wilden Wetters auch Gäste??
10:00 Uhr: Fröhlich wird jeder Gast mit seinem Traktor von der Jury begrüßt und konzentriert wird eine Zählliste geführt; schließlich geht es ja um eine Wette. Das Lächeln der Organisatoren wird breiter, sobald der nächste Auswärtige anrollt. Über den ganzen Tag treffen Fahrzeuge ein. Die Palette der Trecker ist so vielseitig, dass die Besucher immer wieder staunen. Beginnend von urtümlich anmutenden Schleppern, die scheinbar nur aus 4 Rädern, Motor und Lenkrad bestehen, geht es weiter mit Vorkriegsmodellen, Traktoren aus Ost und West, Selbstgebauten bis zum Modernsten mit Klima und GPS. Die Größten sind ein Tatra, ein K700 mit Begleitfahrzeug, und sogar ein Pistenbully, der auch als Waldmaschine genutzt wird. Aus Großröhrsdorf b. Radeberg, Oberlichtenau b. Pulsnitz, Oelsnitz, Döschütz, Klettwitz/Südbrandenburg, Königsbrück, Reichenberg b. Dresden und aus den umliegenden Ortschaften wie Berbisdorf, Bärnsdorf, Volkersdorf, Rödern, Radeburg, Marsdorf kommen die Freunde und treten den an diesem Tag doch etwas gefährlichen Weg nach Bärwalde an, um die Wette anzunehmen.
11:00 Uhr: erster Zwischenstand: Werden die Gäste es schaffen? Mit einem Augenzwinkernd wird beschlossen, dass zur Not noch ein paar Maschinen aus der Reserve geholt werden können. Von Weitem bietet sich dem Betrachter ein spektakuläres Bild mit der Menge von Traktoren und Maschinen.
12:00 Uhr: Regen und Hagel, erste Gäste wollen gehen – spontan wird die Zeltplane aufgezogen, da der Sturm etwas nachlässt. Auf dem Platz geht es weiter; es wird durchgehalten. Bodenanker und mit Wasser gefüllte Milchkannen verleihen den Zelten Standfestigkeit. Den Gästen wird angekündigt, für die Heimfahrt ein paar Schluck Diesel mitzunehmen – betankt von Hand durch das Minol-Pirol und ganz herzlich gedankt für den Besuch. Der Kraftstoff ist von diversen Unterstützern des Treffens bereitgestellt - Danke an dieser Stelle den Sponsoren wie Agrartechnik Vertrieb Sachsen, Vertriebsgesellschaft Uwe Rabe, Deutz-Fahr Landtechnik Mager, Porst Landtechnik John Deere, Agrargenossenschaft Radeburg, Axel Gürntke und BayWa.
13:00 Mittagszeit: Die hausgemachte Gulaschsuppe vom Bärwalder Wild kann im Speisewagen, einem für dieses Wetter extra umfunktionierten Kremser, eingenommen werden. Gleichzeitig werden Maschinen vorgeglüht, gekurbelt, angeschleppt oder einfach angelassen. Auf dem ganzen Platz tuckern die Motoren und ein Hupkonzert umrahmt das Treiben. Die Feldküchenversorgung lässt keine Wünsche offen. Alles ist bestens vorbereitet und wird bei Bedarf – auch sonntags – nachgeordert. Das Servicepersonal hält die Stellung. Bei Sturm, Regenschauern und auch bei Sonnenschein verkaufen die Vereinsfreunde ohne Pause Würste, Suppe aus der Gulaschkanone, kalte Getränke und Glühwein.Allerhand Technik wird zur Schau gestellt, u. a. eine Holzverarbeitungskette mit Langholzwagen, Kran, Säge-Spalter mit Förderband und Anhänger – alles fast vollautomatisch.
14:00 Uhr: Die Kinder trotzen - wie die Großen - Wind, Regen und Hagel und lassen sich den Spaß auf der Strohburg nicht entgehen.Ein kurzweiliges Aufwärmen auf dem Kremser bei netten Fachgesprächen ist immer möglich. Auch die Bürgermeisterin, Frau Ritter, kommt an diesem Tag gern zu Besuch.
17:00 Uhr: Endstand: 71 zu 59; 3 Reihen á ca. 60 m Maschinerie aus Bärwalde gewinnen die Wette – für die Auswärtigen ein knappes Ding. Aber entspannte Gesichter, kalte Hände, schlammige Schuhe, durchnässte Kleidung und immer ein Lächeln im Gesicht verraten die Freude der Initiatoren über die so gut angenommene Veranstaltung. Dann wird noch schnell ein handgeschmiedeter Ofen aufgestellt, für etwas mehr Wärme und Licht zum Ausklang an einem solch verrückten Tag. Denen, die nicht mehr alleine vom Fleck kommen, wird gern durch Abschleppen Starthilfe geleistet. Beim Auf- bzw. Abräumen der Maschinen helfen alle mit.
18:00 Uhr: Ausblick: Noch kein Ende in Sicht: bei beruhigtem Wetter und glücklichem Traktorfreund scheint es, also ob die nächste Veranstaltung schon in den Köpfen herumgeistert – wer weiß?