1 Jahr ist vergangen und ich finde endlich Kraft „DANKE“ zu sagen.
Es war der Abend des 10. September 2021, der innerhalb weniger Minuten sämtliche Leben völlig auf den Kopf und auf eine harte Probe gestellt hat. Als der Anruf kam, dass der Dachstuhl des Gebäudes Markt 11 in Flammen steht, hörte ich kurz auf zu Atmen und das Herz raste so schnell, dass ich nur noch den eigenen lauten Herzschlag wahrnahm. Die Welt um mich herum stand still und ich hoffte es schüttelt mich jeden Moment jemand, dass ich aufwachen soll, weil ich einen Alptraum habe.
Doch es war die pure Realität.
Das Zuhause meiner Eltern fiel den Flammen zum Opfer und die Zuhause darunter, sowie das Kopierbüro Schmidt dem Wasser. Es folgten wahnsinnig schwere Wochen, Monate,.....
Noch heute habe ich diesen Anblick vor Augen, den Geruch in der Nase – es überkommt mich eine Welle von Gänsehaut und meine Augen füllen sich mit Tränen, während ich diese Zeilen schreibe. Ein Zuhause, in dem wir viele wundervolle Familienfeiern, Weihnachten, und einfach ganz normales Beisammensein verbrachten. Wo mein ältester Sohn aufwuchs und all unsere Kinderfotos und so vieles mehr untergebracht war. Weg – einfach weg. Umso dankbarer bin ich, dass meine Eltern beide körperlich unbeschadet dort raus kamen und auch allen anderen Hausbewohnern nichts zugestoßen ist.
Wer mich kennt (und das sind ein paar in Rabu ;) ) weiß, dass ich eher eine harte Schale und eine starke Persönlichkeit habe. Allerdings möchte ich hier bewusst wirklich Gefühle zeigen.Gefühle des Danks!!!! Ich möchte mich bedanken bei allen Feuerwehr-Leuten, die in der Nacht alles gaben um das Feuer schnellstmöglich unter Kontrolle zu bekommen. Bei der Stadt Radeburg – ganz besonders bei Frau Ritter und Frau Wannrich – die immer erreichbar waren, regelmäßig sich nach dem Befinden erkundigten, viel Zeit investierten um schnellstmöglich die Wohnsituation zu lösen und sogar eine Spendenaktion ins Leben riefen.
Bei meinem Bruder und seiner Frau – Andrea und Robby Wiedemann, die selbstlos sofort meine Eltern bei sich aufnahmen und sie persönlich viele Wochen auf der Couch verbachten. Bei meinem Mann, der mir den Rücken freihielt, damit ich jeden Tag bei meinen Eltern sein konnte. Und natürlich bei all den wundervollen Menschen, die mit Spenden, freundlichen Worten und Umarmungen so viel halfen. Selbstverständlich aber vor allem bei meinen Eltern. Das Sie nicht aufgegeben haben und so hart kämpfen! Ich bin unendlich stolz auf euch und liebe euch!! Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen.
Ich danke wirklich ALLEN, die in irgendeiner Form für meine Familie da waren.
Die Nacht und die Zeit danach werden mir immer in schmerzhafter Erinnerung bleiben aber sie hat auch gezeigt, dass soviel Güte und Hilfsbereitschaft in so vielen da draußen steckt. Es ist wundervoll wie alle ein Stückchen näher gerückt waren und wir dadurch viel Kraft tanken und geben konnten.
DANKE!!!! Einfach DANKE!
Raina Pietrzyk