Radeburger Volkskarneval: Krimi jetzt live in RABU

Krimi. Krimi. Krimi. Es gibt so ungefähr 30 deutschsprachige Fernsehkanäle, dazu noch mal so viele im Bezahlfernsehen – und was strahlen die zur besten Sendezeit allenthalben ab? Krimi hier. Krimi da. Krimi verspricht Quote. Da dürfen wir als RCC natürlich nicht zurückstehen und wie sich das für die kopfstehende Welt der Narren gehört, die ganze Sache ordentlich verhonepiepeln.

Prinzessin Bea I. und Prinz Sandro I.

Rainer König übergibt die Insignien der närrischen Macht dem soeben aus dem "Franz-Jäger-Tresor" entstiegenen Prinzenpaar, Prinzessin Bea I. und Prinz Sandro I.

Die Kindertollitäten Laura I. und Jonas I.

Prinz Jonas I.: Als Frosch da war ich so alleine,/ ich hatte schon ganz krumme Beine./ Die Fliegen summten mir im Bauch,/ genug vom Quaken hatt´ ich auch./ Da kamst du daher wie in einem Traum,/ hast mich erlöst, man glaubt es kaum./ Jetzt bin ich ein Prinz und wollt Dich fragen: willst du mich begleiten in den tollen Tagen? - Prinzessin Laura I.: JA!

Seit dem 11.11., 11:11 Uhr läuft nun unsere Reality-Show. Aber erst fang‘mer ganz langsam an. Radeburg, das beschauliche Örtchen zwischen Promnitz und Röder, handhabt die Verwandlung zum Narrenreich RABU nämlich völlig gewaltfrei. Nein, keine Rathauserstürmung! Friedliche Bürger haben sich auf dem Marktplatz versammelt und ehe sie noch irgendwelche Forderungen skandieren können, geben die Schützen einen Salutschuss ab, bunte Luftballons steigen gen Himmel und schon tritt die Bürgermeisterin auf die eigens errichtete Tribüne und übergibt den Rathausschlüssel an den Präsidenten unseres nunmehr regierenden Elferrates. Nicht ohne amüsiert die Worte nachzuschicken: „So, ich hoffe, Ihr seid fleißig und erledigt das alles, was ich nicht geschafft habe. Nun habt ihr ihn am Hals. Den Schlüssel!“

Danach hat sie die Hände frei und mit drei geübten Schlägen klopft sie den Hahn ins Bierfass. Freibier! Und auch das ist kein Kriminalfall, denn das Fass stammt nicht aus dem Ratskeller, sondern wird von unserem langjährigen Hauptsponsor freiwillig unter die Massen gebracht.

Ah, geht jetzt der Krimi los? Die Mini-Narrenpolizei tritt martialisch mit Lichtschwertern an, für Recht und Gerechtigkeit zu sorgen. Na das gibt es doch nicht! Da werden die von der rosa Kinder-Garde einfach aus dem Ring getragen! Es läuft nämlich noch das Mittagsprogramm, und das heißt: „Traumprinz gesucht!“ Auf der Suche ist Prinzessin Laura I., die neue Kinder-Prinzessin. Da bieten sich natürlich sofort die „Pinguine“ – die Kinder-Elferräte – an, aber Laura findet an keinem Gefallen. Schließlich wird sie auf einen Frosch aufmerksam… Ja, wir kennen das Märchen – und im Narrenreich herrscht ja Kussfreiheit! Der ehemalige Frosch ist nun als Prinz Jonas I. bis zum 5. März an der Seite Ihrer Lieblichkeit.

Noch einmal gibt es Böller. Diesmal als Lauffeuer geschossen.

Das Mittagsprogramm beschließen die große und die kleine Schülergarde, bevor die „Funkenschnitten“ Kinder aus dem Publikum auf die Bühne entführen und damit „Nachwuchsgewinnung“ betreiben. Abgesehen davon gab es um diese Zeit noch keine verdächtigen Aktivitäten.

Abweichend von der Tradition, mit dem „Abendprogramm“ um 20:11 Uhr zu beginnen, haben wir, da montags viele wieder auf Arbeit müssen, die erste Prunksitzung als „Tanztee am Nachmittag“ um 15:11 Uhr durchgeführt. Das hatte sich schon in der 51. und in der 56. Saison bewährt.

Als Einstimmung ins Krimi-Thema gab es eine Neuaufführung des Films „Die Olsenbande in RABU“ aus dem Jahr 1983 mit Ronald Partuscheck als Egon Olsen, Maik Thomas als Benny und Matthias Auerswald als Kjeld in den Hauptrollen. Hannes Maitschke und Jens Böhme waren als Narrenpolizisten zu sehen. Schön für die Älteren, die ihn noch kennen, auch Reiner „Strecker“ Reichelt mal wieder zu sehen. Und die Neuaufführung ging natürlich nahtlos in den ersten Kriminalfall von RABU über: wir erinnerten uns an die Olsenbande, um sie für einen ganz besonderen Auftrag zu engagieren: das Ex-Prinzenpaar, Anja I. und André II. waren nicht bereit, die närrischen Insignien, Krone und Zepter, wieder herauszurücken – und so sollte Egon die Sache erledigen. Und tatsächlich! Egon konnte endlich mal ein gutes Werk vollbringen und die Insignien an uns zurückgeben. Sicherheitshalber deponierten wir diese in einem Tresor der Marke „Franz Jäger Berlin“.

Ja und natürlich ahnt ihr es schon, dass der Tresor, der mitten auf der „Hirsch“-Bühne stand, nicht nur die Insignien enthielt, als Egon erneut zur Tat schritt und in bewährter Weise das Objekt für uns öffnete. Hinter König Rainer, der die Insignien auf einem Kissen vorantrug, trat das Prinzenpaar der 62. Saison an das Licht der Öffentlichkeit. Angeführt wird es nunmehr von Prinzessin Bea I. mit Prinz Sandro I. an ihrer Seite.

Bea stammt aus Großthiemig, Sandro aus Tauscha. Jetzt wohnen sie in Radeburg. Kennengelernt haben sie sich beim Fasching. Beide sind seit Jahren aktive Teilnehmer am karnevalistischen Treiben. Bea ist vielen bekannt als Mitarbeiterin bei der Bäckerei Boeltzig. Jetzt arbeitet sie bei Selgros. Sandro arbeitet seit seiner Lehre bei Wolfgang Hausdorf in Dobra.

Zur Abendbrotzeit ging es dann endlich mit dem Krimi los, um aber denen, die am Wochenende zur zweiten und dritten Prunksitzung bzw. am 20. November zur „Reloaded“ gehen, nicht die Spannung zu nehmen, berichten wir über den unterhaltsamen und spannenden Teil erst in unserer nächsten Ausgabe. Tja, das ist jetzt wie bei einem echten Mehrteiler. Wenn es spannend wird, ist erst mal Schluss.

Euer RCC.

Links:

Über das Programm und Info zu den Eintrittskarten:

Am Tatort RABU keine Gefahr – außer für Faschingsmuffel

Am Tatort RABU keine Gefahr – außer für Faschingsmuffel

Der Einstand ins Programm wurde per Einspieler auf eine Leinwand im Hirschsaal gebeamt. Das Motto „Tatort RABU“ trieb ihn einerseits zu schierer Verzweiflung und andererseits in den Radeburger Polizeiposten. Bei Polizeikomissarin Michaela Stübler und Polizeihauptmeister Uwe Fröde suchte er Rat: „Könnt Ihr nicht für uns die Tatortabsicherung übernehmen?“ fragte er die Polizisten.

„Auf gar keinen Fall!“ winkte Fröde ab. „Keine Leute!“ Ole verzweifelt: „Was mach ich denn da nur?“ Da hatte der Hauptmeister eine geniale Idee: „Gründet doch eine Rade-Bürgerwehr! Besorgt euch eine einheitliche Kleidung. Das sorgt für Respekt.“

Gesagt getan. Die Akteure waren schnell gefunden: Ole selbst, Mirko und Clown Reiner. Nun brauchte es noch die passende Kleidung. Die Vorjahresdritten beim Umzug, die Narren um Micha Mösch, gingen als ProblemBURGER (sprich: -Börger). Also wurde dieses Kostüm nun für die „BURGERwehr“ getestet. Doch es erwies sich aber als zu sperrig, selbst für den unglaublich gelenkigen Reiner. Dann fanden sie im Fundus den rosaroten Panter. Rosa ist eine ausgesprochen freundliche Farbe und spricht für BURGERnähe... Oder? Nein, das fanden dann doch alle zu albern – außer Reiner natürlich, genau wie die zu ihm gehörige Begleitmusik. Schließlich fanden die Wehrwilligen im Internet ein paar blau-rote Uniformen. Und sie bestellten dazu eine blaue Kopfbedeckung – aber die ist eine Geschichte für sich. Nur so viel: Lieferanten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

Derart Respekt einflößend ausgestattet führten sie von nun an in gewohnter Varieté-Manier durch das Programm, verbanden die Einzelstücke, die sich die Programmgruppen ausdachten, zu etwas Ganzem.

Die Funkengarde kam sogleich aus dem Radeburger Knast, um ihre orangenen Overals abzuwerfen und sofort á la Liza Minelli in das kriminelle 20er Babylon-Berlin-Mileu einzutauchen.

Für RABU ist jeder Ort ein Tatort. Zum Beispiel, wenn es Robin Hood in den Tatort „RaBu-Forest“ verschlug und er dort eine schlecht rasierte Prinzessin für liebreizend halten TAT, war das zwar eine TAT, nur eben keine Straf-TAT.

Im Anschluss führte in der 2. Prunksitzung und bei der Reloaded die Große Schülergarde das Publikum noch tiefer in den Urwald. Wo Elfen tanzen TATEN, machen sich weder Mordlust noch Misse-TATEN breit.

Zur Tatortinspektion sind gute Fotos wichtig! In der ersten und dritten Prunksitzung trat an deren Stelle eine ostasiatische Delegation. Zum Glück für alle Verbrecher in RABU war die so angekündigte Kleine Schülergarde aber nur mit bunten Schirmen ausgestattet. Die Fotoapparate hatte die Ordnungsmacht wahrscheinlich schon am Flughafen Klotzsche konfisziert.

In der 62 Jahre währenden Geschichte des RCC gab es immer wieder Neuerungen. Erstmals wurden in dieser Saison von der Narrenpolizei Boomwhackers eingesetzt, um ein Medley aus den Titelsongs von „2 Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“, „Banana Joe“ und „Sie nannten ihn Plattfuß“ vorzutragen. Und dann gab es noch eine RABU-Uraufführung! Die Chronisten sollen mich Lügen strafen. Es gab vor nicht allzu langer Zeit die ersten gemeinsamen Tanzauftritte von Garde und Narrenpolizei, aber einen gemeinsamen Auftritt als gemischter „Bud-Spencer-Volks-Karnevals-Chor“ – das war in der TAT eine Weltpremiere!

Noch dazu trauten sie sich gleich an den schwersten Songtext, der je auf spanisch geschrieben wurde. Den Lala-Song aus „Zwei wie Pech und Schwefel“ - mit Brösel d.J. als Bud in der ausfallenden Sonderrolle. Online hier zu sehen: https://youtu.be/IOHU20MYZks

Im Gedächtnis der Zuschauer bleiben nicht selten die Zugaben hängen – erstens, weil sie ohnehin als etwas ganz Besonderes aufgefallen sind und zweitens, weil man die Stücke ja zwei Mal gesehen hat. Wiederholung festigt. Die erste Zugabe der 62. Saison holte „Ein Hut für alle Fälle“, vorgetragen von den Elferräten Habi und Andrè. Zum Einsatz kamen zwei „Hüte“ die sich in jede beliebige Form bringen und je nach Fassung die Darsteller in einer anderen Rolle erscheinen ließen – passend untermalt mit der das jeweilige Erscheinungsbild interpretierenden Musik. Kann man nicht so lustig erzählen wie es aussieht. Für Online-Leser hier der Clip: https://youtu.be/ERHOaht_SJs

Die zweite Zugabe gab es für die „fernöstlichen Klangkörper“. Die Sumo-Ringer Brösel d.J. und Börni intonierten zum Beispiel den „Klang beim Öffnen einer schottischen Whisky-Flasche“, „Schreie von Delphinen“ oder den „Klang von fliegenden UFOs“. Muss man sich ansehen, sonst schnallt man es nicht: https://youtu.be/G3OC3ygIWf4

Einen Beitrag mit Zugabe-Potential boten auch die Ex-Prinzen Nils, Heiko und Kai mit ihrem auf RABU umgedichteten Söhne-Hamburgs-Hit „Männer in den besten Jahren“. Bei der ersten Prunksitzung hatten sie sich mit den Mikros verhaspelt, so dass sie um das Einverständnis des Publikums baten, noch mal anfangen zu dürfen. Dadurch reichte dann natürlich die Zeit für eine Zugabe nicht. Ansonsten haben sie den Tatort RABU im Spannungsfeld zwischen den „Best Agern“ aus dem Elferrat und dem NP-Nachwuchs schon ganz gut beschrieben. Jedenfalls empfand es das großenteils noch ältere Publikum der 1. Prunksitzung so.

Die Funkengarde kam vor dem Schlussbild aller Akteure mit der tollen Paul-Kalkbrenner-Adaption „Sky and Sand“ als himmlischer Schatz, der im wenig kriminellen RABU nicht bewacht, aber umso mehr bewundert wird.

Nach der Reloaded Party mit Tanz in allen Räumen sind die ersten Folgen der Tatortreihe schon wieder ausgespielt. Alles war ausverkauft. Alles Quotenhits.

K.Kroemke

Wie läuft das mit den Eintrittskarten?

Wie läuft das mit den Eintrittskarten?

Am 6.12. endete die Phase der Kartenbestellungen.

Für die beiden Großveranstaltungen im Zelt auf dem Marktplatz, die Megaparty und das Remmidemmi, am Freitag und Sonnabend vor dem Umzug, gibt es keine Bestellmöglichkeit. Wer Saalkarten bestellt, bekommt bevorzugt Karten für‘s Zelt. Wie gehabt.

Der Verkauf der bestellten Karten für die Saalveranstaltungen und Fan-Bonuszeltkarten findet zu folgenden Zeiten in den Räumen der Firma Ideenwerk Kroemke, August-Bebel-Str. 2 statt:

  • Donnerstag, den 13.12.2018
  • Freitag, den 14.12.2018

jeweils von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr

Restkarten, also auch für die, die nur Zeltkarten kaufen wollen, werden am Samstag, den 15.12.2018 von 10 bis 12 Uhr und danach zu den Öffnungszeiten bei Ideenwerk Kroemke verkauft. Geöffnet ist in diesem Jahr vom 17. bis 21.12.2018 und im kommenden Jahr ab 2. Januar.