Bürgermeister Falk Hentschel begrüßte zum Richtfest des Anbaus am Zwergenland Kalkreuth die Kinder der Einrichtung, ihre Eltern, die Gemeinderäte, Mitarbeiter von Behörden und Medien. Er freute sich, den Gemeinderäten die Ergebnisse der gemeinsam gefassten Beschlüsse nun präsentieren zu können. Den Behördenvertretern und Förderstellen dankte er, die den Weg wohlwollend mit Fördermitteln begleitet haben und die schwere Aufgabe der Einhaltung der vielen Vorschriften zu überwachen hatten. "Und das ist mit der Gemeinde Ebersbach manchmal nicht einfach, weil wir auch unsere Vorstellungen haben und sie auch gerne umsetzen möchten," sagte der Bürgermeister.
Natürlich gehen Inflation, Wirtschafts- und Energiekrise auch nicht spurlos an der Gemeinde Ebersbach vorbei. Mit dem Richtfest könne man jetzt den Arbeitsstand dokumentieren, der aber nicht so weit ist wie geplant, befand Falk Hentschel und sagte weiter: „Die ernüchternde Nachricht ist, auch bis zur Einweihung, der Eröffnungsfeier oder Abschlussfeier, müssen wir jetzt deutlich länger warten.“ Dennoch ist ein Richtfest eine Veranstaltung, die man nicht versäumt, denn es gilt, den bisher am Bau beteiligten Handwerkern Danke zu sagen. So haben die Kinder das Lied „Wer will fleißige Handwerker sehn“ auf ihre Einrichtung umgedichtet und den Richtkranz stellte Frau Kantorin Zacher her. Er soll ab dem 1. Advent als Adventskranz weiter genutzt werden. Nach dem Richtspruch durch den Zimmermann wurden durch den Bürgermeister und die Kita-Leiterin, Sina Klut, je ein Nagel in einen symbolischen Dachstuhl eingeschlagen. Trotz viel verbautem Holz und natürlichen Materialen fehlt es dem Flachbau an einem „echten“ Dachstuhl.
Der unter Denkmalschutz stehende Altbau der Einrichtung ist der älteste Landarbeiterkindergarten Sachsens. Dieser ist von 1903 bis 1905 erbaut worden und kann somit im Jahre 2025 sein 120-jähriges Bestehen feiern. Das Gebäude gehörte seinerzeit zum Königlich-Sächsischen Staatsgut und widmete sich vorwiegend der Remontezucht, d.h. der Zucht von Kavalleriepferden. Der damals errichtete Landarbeiterkindergarten diente der Betreuung der Kinder der Landarbeiterinnen, damit diese möglichst frühzeitig wieder ihrer Arbeit nachgehen konnten. Das Gebäude diente über die Jahrzehnte hinweg stets als Kinderbetreuungseinrichtung. Es ist das einzige Gebäude des Gesamtensembles des ehemaligen Staatsgutes, welches sich im Gemeindebesitz befindet. Dieser historischen Verantwortung hat sich die Gemeinde Ebersbach verpflichtet und die nachhaltige Entwicklung und Sicherung des Kindergartenstandortes auf seine Fahnen geschrieben. Entstanden ist ein Konzept zum Teilabriss nachträglich hinzugekommener Bausubstanz, die Errichtung eines modernen Erweiterungsneubaus als Holzrahmenbau und die anschließende Kernsanierung des historischen Gebäudeteils unter Wiederherstellung historischer Außenansichten und Anbauten. Die Umsetzung dieses Vorhabens wird nur durch die Bereitstellung von Fördermitteln möglich; so aus dem Programm Kita-Invest, Vitale Dorfkerne, aber auch aus der Richtlinie LEADER über die Gebietskulisse des Dresdener Heidebogens.